Verfahren zwischen Licht und Dunkel

Liebes ICH, was ist los momentan?

Die Menschen wollen das Negative nicht annehmen, das sich ihnen bietet, weil sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Sie haben den Zugang dazu noch nicht gefunden, wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, weil ihnen nicht beigebracht wird, wie man das tut. Alles wird ihnen abgenommen oder vorgegaukelt, dass alles gut sei, besser dargestellt, als es ist. Sie werden abgeschirmt vom ganzen Trubel und haben nicht gelernt, dass es stattdessen gut ist, die Dinge anzunehmen, wie sie eben sind. Die Menschen wollen die Dinge oft anders sehen, besser, und sehen sie dann oft schlechter als sie sind. 

Was kann man tun?

Ihr sollt jeden Tag genießen, als ob er der letzte seiner Art wäre, den ihr an diesem Ort, in diesem Land, in diesem Beruf, in diesem Kreis zubringen könnt. Doch vergesst auch nicht auf das Morgen, denn das Heute ist das neue Morgen, das Heute ist die Grundlage für alles, was kommt. Was ihr heute tut und denkt und fühlt, wird sich auf das Morgen auswirken. Ihr sollt euch dessen bewusst sein, dass alles endlich ist, und dennoch miteinander verbunden. Es gibt nichts Losgelöstes vom anderen, da alles in ein und denselben Kreislauf des Lebens verstrickt ist. Ihr sollt vorausschauend leben und genießen, und planen und gestalten, wie ihr euer Leben haben wollt.

Mit dem Leben ist es wie mit dem Autofahren. Es geht um den eigenen Weg und auf diesem die absolute Eigenverantwortung wahrzunehmen. Wer fährt wie ein Verrückter, der will dem Leben entfliehen und seine nicht vorhandene Stärke demonstrieren. Wer unsicher fährt und ängstlich, hat kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und glaubt, das Leben sei einem böse gestimmt. Wer aber langsam fährt und mit Bedacht, der achtet das Leben und hat seinen Wert verstanden. Er handelt mit Umsicht, das heißt, dass er bedacht ist, alles um sich herum wahrzunehmen und so für sich und auch für andere die Verantwortung wahrzunehmen. Wer schnell fährt und rücksichtslos, der geht ebenso rücksichtslos mit sich selbst wie mit den anderen um.

Das Fahrzeug des Lebens ist der Körper, und wer seinen Körper nicht achtet, der achtet auch nicht sein Auto und der achtet auch nicht sein Leben. All dies will gepflegt und umsorgt werden. Die Dinge sind im Kleinen wie im Großen, alles ist auch Spiegelbild eurer Selbst und ein Spiegel gibt den anderen wieder bis zur Unkenntlichkeit des wahren Seins. Das wahre Sein wird unkenntlich, weil es bereits unzählige Male wiedergegeben und zurückgeworfen wurde, sodass der Ursprung von allem, der Ursprungszustand eurer Selbst oft nur mehr verzerrt wahrgenommen werden kann.

Wie kommt man zurück zum Ursprungszustand?

Indem man das ganze Spiel von der Ferne betrachtet und sich nicht mehr täuschen lässt von den Reflexionen und Spiegelungen, in die man oft Gefahr läuft, sich zu verlieren, wenn man sie als die Wahrheit betrachtet. Es gilt, die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber zu leben und nicht das Spiegelbild der anderen wiederzugeben bis hin zur Unkenntlichkeit des eigenen Selbst. Neu sein bedeutet, innezuhalten und sich selbst von außen zu betrachten, ohne Spiegel, mit den eigenen Augen. Dann kann man auch erkennen, wie die Welt um einen wirklich ist, und die Augen werden ihr Trübnis verlieren und ihre Verblendung durch das Spiel der Reflexionen, dem sie ständig ausgesetzt sind. Sich in den Spiegeln und Spiegelbildern zu verlieren und sich mit ihnen zu identifizieren bedeutet, in die Unkenntlichkeit des eigenen Selbst zu gelangen.

Um dieser Unkenntlichkeit des eigenen Selbst zu entfliehen, wählen die Menschen oft den kürzesten Weg, der sie meist noch weiter von sich selbst entfernt, nämlich die Flucht in die Fremde, um sich endlich wieder wahrzunehmen. Doch dies ist keine langfristige Lösung, da man wieder in Gefahr schwebt, sich in den neuen Spiegelbildern zu verlieren, die nun auf einen einblinken – wenngleich auch oft in anderen Rahmen. Nein, es gilt stattdessen, Spiegel für Spiegel zu betrachten und sich so langsam wieder an den wieder an den Ursprungszustand anzunähern, indem man Bild für Bild von sich abstreift!

In weiter Ferne verlieren sich die Menschen, da sie seinen Ursprung verleugnen. Nur am Ursprung werden sie sich selbst als das erkennen, was sie sind. Die Ferne dient dazu, um das momentane Chaos zu erkennen, in dem man sich befindet und zu erkennen, dass man sich selbst in dieses Chaos hineinmanövriert hat, um von ihm aus das Leben wieder neu zu betrachten und ausrichten zu können. Diesen Prozess des Chaoserschaffens und Chaosbewältigens durchlaufen die Menschen mehrfach in ihrem Leben, bis sie endlich erkennen, dass das Chaos nur dazu dient, die äußerste, höchste Ordnung wiederherzustellen. Denn das Chaos im Außen wiederspiegelt nur das Chaos im Innen, welches  sich erkenntlich machen will. Darum ist das Chaos im Außen der selbsterwählte Weg zur Erleuchtung der eigenen Dunkelheit, in der man sich verloren hat.

Was ist das Dunkel?

Das Dunkel sind die nichterkannten Aspekte eurer Selbst und die Ignoranz des eigenen Daseins. Es ist das Nicht-Sehen der Dinge, sind und die Verleugnung des eigenen Auftrags. Der Auftrag zu leben ist es, den jede Seele zu erfüllen bereit war und ist, und dieses Leben ist nicht nur an einen bestimmten Zustand der äußeren und inneren Gegebenheiten gebunden, sondern erstreckt sich hin über einen gesamten Prozess an unterschiedlichsten Zuständen, der das wahre Leben ergibt. Darum ist auch der Zustand der Dunkelheit von Nöten, um wieder in einen lichtvollen Zustand zu gelangen, in dem auch das Leben in einem neuen Licht erstrahlen kann. Die Vollkommenheit eurer selbst liegt in der Annahme eures momentanen Zustandes und der Gewissheit, dass all dies nur eurer eigenen Erleuchtung dient. Denn das Dunkel ist der Weg ins Licht, sowie der Tod der Weg ins neue Leben ist! Das Dunkel zu durchschreiten und es zu erhellen bis in den letzten Winkel ist der einzige Weg, die Erleuchtung eurer Selbst zu erlangen!

Doch die Menschen wollen sich mit diesem Dunkel meist gar nicht auseinandersetzen und wenden sich von ihm ab, versuchen ihre Augen zu verschließen und bleiben so darinnen hocken im Protest gegen das Voranschreiten. Sie warten lieber darauf, dass jemand komme und ihnen mit der Taschenlampe ins Gesicht leuchte und sie herauszieht aus dem Dunkel! Sie lehnen oft die Eigenverantwortung ab, sehen nicht, dass es ein selbstgewählter Zustand ist, in dem sie sich befinden und dass sie diesen Zustand auch wieder selbst zu verändern haben und dazu auch durchaus fähig sind! Denn dies ist der Auftrag, den sie allein angenommen und auszuführen haben!

Doch sind sie einmal hier in diesem Leben, sehen sie vieles als Belastung, die abzustreifen ist. Doch sie sehen nicht, dass es dafür den Blickwinkel zu verändern gilt! Es gilt, sich auch zu befreien vom Bedürfnis, sofort und auf der Stelle frei von allen Belastungen zu sein und sich ja auf keine neuen einzulassen. Doch die Belastungen sind notwendig, um zu neuer Stärke zu gelangen, um die eigene Stärke für sich unter Beweis zu stellen. Wenn es nichts gibt, dass euch belastet, wie sollt ihr dann eure Stärke erkennen? Die wahre Freiheit liegt in der Annahme von allem, wie es ist und der Erkenntnis, dass auch die Belastungen Teil des Lebens sind, die man sich selbst auserkoren hat um sie zu meistern! Die wahre Freiheit liegt in der Akzeptanz dessen was ist und der Aufgabe der Sehnsucht nach dem Anderen, einem anderen Zustand, einem anderen Land, einem anderen Leben! Denn der Zeitpunkt der Erreichung dieser fiktiven Freiheit, die die Menschen oft anstreben, ist ein inexistenter, da das gesamte Leben ein Abgleich von Belastung und Befreiung ist. DAS ist der Lauf des Lebens, und diesem gilt es sich hinzugeben und sich zu üben in der Annahme der Herausforderungen, die das Leben einem bietet, um zu wachsen!

Darum verurteilt euch nicht dafür, wenn ihr etwas nicht zu können scheint und momentan verzweifelt, denn ihr hier, um zu lernen und schon sehr weit gekommen. Vergesst das nicht und geht so auf in der Verblendung eurer Selbst! Erkennt euren momentanen Zustand als nächste Stufe hin zur Erleuchtung eurer Selbst, und nichts soll euch davon abhalten, diese auch mit Freude zu erklimmen! Die Freude ist der Schlüssel zum Erfolg! Denn nur durch die Freude lebt ihr! Darum übt euch darin, die Freude in den kleinsten, alltäglichsten Dingen zu erkennen und euch einzulassen auf den Zauber des Lebens, anstatt anzukämpfen gegen Dinge, die nicht zu ändern sind, da sie in Wirklichkeit nichts weiter sind, als der natürliche Lauf des Lebens!