Viele Seelen haben es sich ausgemacht, ihren Weg gemeinsam zu gehen, einander zu begleiten. Die eine empfängt und geleitet die andere in Zeiten des Übergangs. Die eine kommt, die andere geht. So wird es vereinbart. Sie sollen sich den Weg für den Übergang ebnen, um zurückzukehren in die Reihen, aus denen sie gekommen sind. Jede wird wieder ihren Platz dort einnehmen, wenn ihr Tag des Überganges gekommen ist. Freudvoll sollt ihr euch auf diesen Tag vorbereiten, der kommt, wenn die Zeit reif ist. Ihr sollt nicht hängen im Alten und die alten Tage beweinen, wenn die neuen ohnehin schon angebrochen sind! Was nützt es euch um die alten Tage zu trauern? Es hält euch und lässt euch nicht voranschreiten auf eurem Weg!
So verhält es sich mit allem im Leben. Das eine kommt, das andere geht! Die Menschen aber hängen nur zu gerne im Alten und können so das Neue nicht willkommen heißen, das bereits an die Türe klopft. Ja, sie sehen es nicht einmal! Das Alte muss gehen, sodass das Neue Einzug halten kann. Abschiede tun weh, sie schmerzen und doch zeigt euch jede Wunde den Weg ins Leben. Sie zeigt euch eure Verletzlichkeit, euer Menschsein, das du zu leben ihr euch entschieden habt. Verwehrt ihr euch das Leid, so verwehrt ihr euch das Menschsein. Verwehrt ihr euch die Freude, so verwehrt ihr euch die Ewigkeit! Beides ist Teil des Lebens, und das gleichermaßen! Beides ist Teil von euch, und beides sollt ihr auch zu gleichen Teilen in euer Leben integrieren! Dies ist eine Kunst, die Kunst des Lebens, die Kunst des Seins!
Doch in dieser Kunst verstehen sich nicht viele, da sie nicht wissen, was sein bedeutet. Sie wissen ja nicht einmal, wer sie sind, wie sollen sie dann sein? Zu sein erfordert auch die Bereitschaft, das Alte gehen zu lassen, wenn es an der Zeit ist, und sichdem Neuen zu eröffnen. Das ist Abgleich, der täglich vonstattengeht und nicht nur die großen Ent-scheidungen des Lebens betrifft, die die Menschen für ach so wichtig halten. Indem sie den großen Entscheidungen so viel Wert beimessen, übergeben sie sich der Angst, diese Hürden nicht bewältigen zu können, und vergessen aufs Leben, da sie den Scheingebilden ihrer Wünsche hinterherlaufen! Sie sind Schein, da sie zumeist Idealkonstruktionen sind, die das Leben, den Geist in seiner Schöpfungsvielfalt begrenzen! Die großen Dinge setzen sich vielmehr aus unzähligen kleinen Komponenten zusammen. Die großen Entscheidungen ergeben sich aus den Kleinigkeiten und letztendlich sind es die Kleinigkeiten, die an den Pforten des Schicksals gezählt werden. Es zählt, wie ihr jeden einzelnen Tag gelebt habt, und nicht die, wie ihr glaubt, wichtigsten Tage eures Lebens!
Die Menschen definieren sich nur über die großen Ziele, die großen Errungenschaften, doch im Alltag, im täglichen Leben, im Zurechtkommen mit den täglichen Dingen versagen sie. Doch auf den Alltag, auf den gegebenen Moment sollt ihr euren Fokus richten, und diesen in größter Hingabe und Bewusstheit leben! Alles, was ihr tut, sollt ihr mit größter Hingabe tun! Alles, was ihr seht, sollt ihr mit Freude betrachten! Jeden, den sie sehen, sollen sie in Aufrichtigkeit begegnen! Alles, was das Leben euch gibt, sollt ihr dankbarst annehmen! Erst wenn ihr im Kleinen zu leben beginnt, werdet ihr euch im Großen erleben. Im Alltag sich zum Allsein zu erheben – das ist die Kunst des Lebens!