Liebes ICH, wie verhält es sich mit der Natur?
Die Natur, die Erde ist die Wiege des Menschen, sein schützendes und nährendes Heim, mit dem achtungsvoll umzugehen ist. Schadet der Mensch der Natur, so schadet er sich, er schneidet sich ins eigene Fleisch. Denn wovon will er sich nähren, wenn die Natur nicht mehr ist? Wie soll er wachsen, wie soll er gedeihen ohne das Wasser, die Luft, die Sonne, den Regen, die Erde, die Pflanzen? Schadet er der Natur, so ist seine Lebensgrundlage verwirkt. Verwirkt wie ein trockener Boden, auf dem nichts mehr wachsen kann. Wie will er sich dann nähren? Glaubt er, dass seine Künstlichkeit, seine künstlichen Erzeugnisse der Nährhaftigkeit der Natur auch nur im Entferntesten nahekommen? Welch Irrglaube, welch Irrweg!
Achtungslos gehen die Menschen mit der Erde um, nicht nur im Großen mit der Umweltverschmutzung und -plünderung, dem achtungslosen Umgang mit dem Trinkwasser, der lebensverachtenden Tierhaltung, dem Kannibalismus. Ja, es ist Kannibalismus, Tiere zu essen, denn sie sind wie ihr, sie haben Gefühle, sie haben eine Seele! Auch im Kleinen zeigt sich dieses grausame Spiel der Achtungslosigkeit. Die Menschen treten auf Blumen, Pflanzen, Käfer. Scheinbares Ungeziefer wird sofort entsorgt, zerquetscht, weggespült, ohne es auch nur eines achtungsvollen Gedankens zu würdigen. Sie treten auf die Blumen, als wären sie Steine, reißen sie aus und fühlen nicht, wie sehr diese Achtungslosigkeit sie schmerzt. Ja, es schmerzt die Blume, keine Achtung zu erfahren und es schmerzt auch den Menschen, keine Achtung zu leben! So wie du dich der Natur gegenüber verhältst, so stehst du zu dir! Bringst du der Natur Achtung entgegen, so achtest du dich! Achtest du dich, so achtest du jedes Lebewesen, jegliche Form, jegliche Erscheinungsform des Lebens. Das Leben ist in allem, in den Blumen, in den Steinen, in der Luft, im Wasser, in der Erde, ja sogar im Metall! Alles ist Leben und Leben will geachtet werden. Trittst du achtungslos auf eine Blume, so trittst du dich mit Füßen. Fährst du achtungslos über den Rasen und mähst alle Blumen um, die dir unter die Räder kommen, so überfährst du dich.
So viele Menschen haben die Achtung verloren. Die Achtung sich selbst gegenüber, die Achtung den Anderen gegenüber, die Achtung der Natur gegenüber, die Achtung dem Leben gegenüber! Sie sind verhaftet in ihrer Missachtung und wissen es nicht, sie spüren es nicht, weil sie sich selbst nicht mehr spüren, sich nicht mehr wahrnehmen. Sie nehmen sich nicht mehr wahr, sind regungslos, leb-los, taub und können so auch nicht mehr sehen, dass die Natur niemals taub ist, denn sie lebt immer! ALLES ist belebte Materie, sogar der Tisch auf dem du schreibst, der Sessel, auf dem du sitzt, das Fenster, durch das du blickst. Es ist belebt durch den Geist des Erschaffers, den Geist seines Nutzers, den Geist jedes einzelnen seiner Teile. Schlägst du ein Fenster ein, so schadest du dir, durch die Achtungslosigkeit dem Geist gegenüber! Du lebst die Achtungslosigkeit, die Missachtung des Anderen, des Geistes, deiner Selbst. Denn was immer du tust, es ist in dir! Was immer du fühlst, es ist in dir!
Die Achtung zu erlangen bedeutet, die Achtung zu leben! Der erste Schritt ist die Bewusstwerdung über die Herrschaft der Missachtung. Der zweite Schritt ist die Bereitschaft, der innere Wille, das tiefste innere Bestreben, die Missachtung zu wandeln in die Achtung. Der dritte Schritt ist die Wandlung der Missachtung zur Achtung durch die gelebte Achtung, Wertschätzung und Dankbarkeit allem Leben gegenüber! Das bedeutet, beginne heute, beginne jetzt allem um dich und in dir mit Achtung zu begegnen und du wirst die Achtung dem Leben und dir selbst gegenüber leben! So verhält es sich mit allem im Leben, sei es die Liebe, die Freude, die Hoffnung, die Hilfsbereitschaft, der Glaube! Beginne heute zu glauben, und dein Glaube wird sich zum Wissen wandeln! Im Tun beginnt die Vollendung allen Bestrebens!