Liebes ICH, wie verhält es sich mit der Wut?
Man ist voller Wut über das, was geschehen ist und befindet sich in der Opferrolle. Man glaubt, das Leben hat einen bestraft, das Leben will einen leiden lassen, doch man irrt. Das Leben beschenkt dich mit der Missachtung, sodass du dich befreit von ihrer Abhängigkeit von den anderen. Es soll dir gleichgültig sein, was die anderen getan haben, denn du kannst es nicht ändern, es ist so geschehen. Betrachte dich innerhalb dieses Gefüges, in dem du sich so zu erkennen beginnst. Hast du dich erkannt, sollst du den Segen sehen, den dir die Vergangenheit gebracht hat!
In allem zu sein, das ist das Sein. Du magst dir ein gemäßigtes, gleichförmiges Leben wünschen, doch siehst du dann nicht, dass dies nicht das Leben ist. Bist du wechselhaft, so sollst dich in Liebe als wechselhaft erkennen. Bist du wütend, so sollst du in Liebe wütend sein. Bist du traurig, so sollst du in Liebe trauern. Du sollst dich in Liebe des Lebens erfreuen! Indem du es liebst, wie du bist, ungeachtet dessen, was du sein willst, hast du dich angenommen. Indem du dich angenommen hast als Produkt deines Werdegangs wirst du den anderen vergeben, da es in Wahrheit nichts zu vergeben gibt. Es gibt keine Vergebung für sie, nur die Dankbarkeit! Denn alles, was war, ist nun Teil von dir. Und durch alles was war, bist du nun der oder die, die du bist! In der Selbstliebe löst sich alles und durch die Dankbarkeit wirst du zur Selbstliebe finden.
Den anderen zu zürnen bedeutet, sich selbst nicht als vollkommen zu sehen. Denn wie kann der Andere deinen Frieden stören, wenn du in Frieden mit dir bist? Es ist unmöglich, denn alles ist Resonanz. Die Wut ist die Hilflosigkeit, das den Anderen ausgeliefert sein, weil man sie als Eindringlinge betrachtet, die den eigenen Frieden stören. Doch wer hat die Tür geöffnet?
Wenn du erkannt hast, dass alles zu dir gehört, was du jetzt eben bist, wirst du nicht mehr wütend sein. Denn die Wut kennt keinen Frieden und der Friede kennt keine Wut. Sie sind zwei Seiten einer Medaille, begegnen sich nicht und gehen doch Hand in Hand. Die Wut ist das Ankämpfen gehen den Frieden, und der Friede liegt in der Annahme all dessen, was ist. Im Frieden, in der Annahme all dessen, was ist, wirst du dich als vollkommen erkennen und betrachten und auch alle anderen als vollkommen erkennen. Und somit löst sich die Wut und der Friede kann einkehren!