Wie bewältigt man das Chaos, in dem man steckt?
Atme tief durch und glaube fest an dich! Das Atmen ist ein wichtiger Kanal, durch den der Fokus wieder auf das Wesentliche gerichtet wird. Das soll vermehrt praktiziert werden!
Beim Nicht-Denken ist der Atem ein wichtiges Werkzeug, da es den Sinn auf das Wesentliche lenkt. Der Sinn ist die Wahrnehmung und das Wesentliche ist das Leben. Das Leben ist das Dasein im Augenblick und alles wahrzunehmen, was passiert und vor sich geht, ohne sich viel damit zu beschäftigen. Wahrnehmen statt beschäftigen und dich damit identifizieren soll dein neues Hobby sein! Dasein im Moment des jetzigen Augenblicks, ohne jegliche Regung, ohne jegliche Aktivität, ohne jegliches Tun, das ist die Aufgabe des Daseins.
Wer sich im Moment des Augenblicks sieht und wahrnimmt, weiß, dass alles Leben in und um ihn fließt und es nur die Veränderung ist, die wahrgenommen werden kann, niemals aber bewusst herbeigeführt wird, sondern durch den innerlichen Wahrnehmungsprozess vorangetrieben bzw. nicht mehr länger verhindert wird. Jegliches Denken stört die Bewegung und bringt den Fluss des Lebens zum Stocken. Darum ist es die wichtigste Übung, sich im Nicht-Denken zu üben, um das eigene Wohlbefinden zu aufrechtzuerhalten und wieder herzustellen. Wer sich im Nichtdenken und Verweilenlassen des Augenblicks sieht, wird erkennen, dass sich alles verändert und dass diese Veränderung ohne sein aktives Zutun geschieht. Die Veränderung ist die Urform, die ursprünglichste Eigenschaft des Lebens selbst und diese soll gelebt werden, indem man nichts tut, alles annimmt und einfach so geschehen lässt, ohne etwas beeinflussen zu wollen und glauben, dies tun zu müssen. Das ist der Wendepunkt deines Lebens, das vom Werden ins Entstehen sich wandelt. Das Werden ist die Veränderung und das Entstehen ist der Neubeginn allen Seins. Das Leben ist ein steter Neubeginn, da die Vergangenheit sich vollständig aufzulösen beginnt, wenn man sich dem Fluss des Lebens hingibt und eintaucht in das wahre Sein.
Das Nicht-Denken ist die schwierigste Hürde für die Menschen im westlichen Raum, da sie auf das Denken geprägt sind und das Nicht-Denken nicht gelernt haben. Es wurde ihnen von klein auf abtrainiert, da sie auf die Ratio, den Verstand geprägt sind und das Nicht-Denken als wertlos vergeudete Zeit erachtet wird. Dies ist ein Irrtum, der euch nicht zur Freude, sondern zur Unfreude gereicht! Denn die wahre Freude kommt nur durch das Nicht-Denken und einfach Handeln und Tun und alles anzunehmen und zu genießen, wie es eben ist. Das habt ihr nicht gelernt.
Das Nicht-Denken ist die größte Tugend, die es für euch anzustreben gilt, da es das Herzensego im Menschen zum Vorschein bringt. Dieses Herzensego ist durch euer ständiges Denken verkümmert und nahezu inexistent und dieses gilt es nun wieder zu erwecken. Das Herzensego kommt nur zum Tragen, wenn der Verstand und das Verstandesego ausgeschalten sind.
Der Verstand ist die negative Macht des Menschen, da er durch ihn sich selbst und den anderen mehr Schaden als Nutzen zufügt. Es ist eine Macht, die mehr zerstört als sie gebiert. Was sie gebiert, hat meist einen zerstörerischen und vergangenheitsgeprägten Charakter und die Vergangenheit, das Dort und Damals, ist der größte Feind des Hier und Jetzt.
Das Herzensego ist die aufbauende Kraft des Menschen. Das Herz steht für die Güte, die Zuversicht, das Vertrauen, den Glauben, die Ehrlichkeit und die Erneuerung, während der Verstand die Verfälschung und das Vergangenheitsdenken darstellt, da er zumeist falsche Tatsachen wiederspiegelt und damit das ohnedies schon verklärte Weltbild der Menschen verzerrt oder sie darin bestärkt. Das Herz eines Menschen dagegen spiegelt die Wahrheit wieder, sowohl seine Wahrheit als auch die Wahrheit dessen, was ist. Es spiegelt wieder, wie er die Dinge sieht und auf sie zugeht.
Ist das Herz geöffnet, so spiegelt es die positive Weltanschauung und den Lebenswillen des Menschen wieder, der hinter allem Negativen auch das Positive zu erkennen vermag und das Negativ lediglich als Anreiz zur Veränderung sieht, nicht aber die ganze Welt als negativ zu erkennen vermeint, sondern das Negative lediglich als einen Teil des Ganzen wahrnimmt, der das Positive ergänzt. Ist das Herz geöffnet, so wird die Wahrheit als Wahrheit erkannt und von der Unwahrheit unterschieden.
Menschen mit geschlossenem Herzen vermögen die Wahrheit nicht mehr von der Unwahrheit zu unterscheiden und sehen die Welt mit getrübten Augen, den getrübten Augen der Vergangenheit, die unbewältigt ist. Wer im Denken in der Vergangenheit verharrt und ungelöste Probleme ungelöst sein lässt, der wird sich im Herzen verschließen und nicht mehr bereit sein für Neues oder die Welt als neu betrachten können. Darum ist es so wichtig, die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und das Denken und Grübeln über die unbewältigten Probleme, die da waren, sein zu lassen und sich ausschließlich dem Neusein zu widmen. Wer sich dem Neusein widmet, wird Altes vergessen lassen und sich Neuem zuwenden. Die Freude ist nur im Augenblick zu finden, nicht aber in der Vergangenheit. Da das Denken sich stets an der Vergangenheit orientiert, ist das Herz verschlossen, wenn der Verstand aktiv ist, da beide auf unterschiedlichen Bewusstseinsebenen schwingen. Das Herz ist im Jetzt, der Verstand ist im Zukünftigen verheddert und im Vergangenen begründet.