Selbstwert und Begeisterung

Liebes ICH, wie kommt man bitte zu Selbstwert?

Selbstwert kommt durch das Tun, das eigenständige Für-sich-etwas-Tun. Für sich etwas zu tun bedeutet, im eigenen Interesse zu handeln und sich durch nichts und niemanden beirren zu lassen. Es geht beim Selbstwert auch immer um die Differenzierung des Selbst gegenüber den anderen. Im Geist ist alles eins, ist alles vereint, im Geist ist alles verbunden, doch auf Erden, im diesseitigen Leben sind Unterscheidungen unter den Menschen und auch den Tieren zu treffen. Der Selbstwert ist die erkannte Eigenständigkeit des geistigen Individuums im menschlichen Körper und diese Eigenständigkeit auch praktisch im eigenen Interesse, also dem Interesse der Seele  und nur in diesem Interesse umzusetzen. Der Selbstwert richtet sich somit nach drei Komponenten, nämlich dem Interesse, der Abgrenzung und dem konsequenten Tun und einer Begleit-, oder besser gesagt, Geleiterscheinung der Begeisterung.

Beginnen wir mit dem Interesse. Interesse bedeutet, in einer Sache vollkommen aufgehen zu wollen und sich dieser mit jeder Faser seines Seins widmen zu wollen, sei es auch nur für einen kurzen Moment. Interesse bedeutet, da zu sein und das Leben zu genießen! Interesse bedeutet die absolute Bereitschaft, sich mit den Dingen wirklich auseinanderzusetzen! Wer kein Interesse hat, sich für nichts oder nur für die anderen interessiert, der will auch nicht da sein, lehnt sein Leben vollkommen ab und verleugnet somit sich selbst, da er den Sinn seines Daseins vollkommen verfehlt hat. Der Sinn des Daseins ist, Begeisterung für sein Dasein zu leben, und die Begeisterung wiederum ist die Geleiterscheinung des gesamten Daseinsprozesses, in dem das Individuum sich als das erkennt, was es ist: göttlicher Geist im menschlichen Körper. Wer dies erkennt, zeigt auch Interesse – ja, lebt das Interesse am eigenen Leben und seiner eigenen Person! Und aus diesem Interesse heraus ergibt sich der Lebensweg, da das Individuum seine volle Präsenz dem gegebenen Moment  widmet!

Menschen mit vielseitigen Interessen zeigen die Bereitschaft, sich für das Leben vielen seiner Daseinsformen zu begeistern! Und Begeisterung zu leben bedeutet, die Materie als beseelt zu erkennen und sich diesem Spiel des Schöpfens und Erschaffens voller Freude hinzugeben! Begeisterung zu leben bedeutet, sich als Schöpfer seines Lebens, seiner Schaffenskraft vollständig bewusst zu sein! Es bedeutet, sich als Schöpfer des Allgeistes auf Erden erkannt zu haben!

Kommen wir nun zur Abgrenzung. Diese ist absolut nötig, um sich der Manipulation und Beeinflussung von Außen – die unter den Menschen sehr gerne und auch unwillentlich praktiziert wird – zu entziehen. Die Menschen werden permanent bewirkt, und wer sich von anderen etwas einreden lässt, hat den Zweifel an der eigenen Person gesät. Und Zweifel an der eigenen Person ist eine Erscheinungsform mangelnden Selbstwertes! Lässt man sich also von außen manipulieren, so ist das nicht förderlich, ja sogar destruktiv für die Erlangung – oder besser Erkenntnis – des Selbstwertes. Für die Erkenntnis des Wertes der eignen Person ist es absolut notwendig, sich stetig neu zu sehen, Grenzen aufzuziehen und sich nicht beeinflussen zu lassen – besonders was die nahe Familie und Freunde betrifft. Denn hier ist die Angst vor Verlust und vor Verlust des Gesichtes vorherrschend, aufgrund derer man oft und viele Kompromisse eingeht, um das soziale Netzwerk aufrechtzuerhalten, in dem man steckt und sich sicher fühlt! Doch diese Sicherheit ist nur eine scheinbare und geht einher mit dem Verlust der persönlichen Freiheit und des eigenen gelebten Willens zugunsten des Willens der Gemeinschaft. Dieses Paradoxon – der Verlust der persönlichen Freiheit aus Angst vor Verlust des Anschlusses an die Freiheit - war von uns ursprünglich nicht angedacht, aber hat sich unter den Menschen so eingebürgert. Doch wer nicht lernt, sich aus diesem Fangnetz zu befreien, zu erheben, der steht sich selbst im Wege und der Erkenntnis des Wertes der eigenen Person. Denn der Selbstwert gibt sich nur durch die gelebte Eigenständigkeit zu erkennen!

So, kommen wir nun zum letzten Punkt, zum Tun! Das Tun ist – wie schon oben angeführt, der wichtigste und vollendende Schritt zum gelebten Selbstwert. Das Interesse und die Abgrenzung alleine genügen nicht, denn es verlangt das konsequente Tun und die gelebte Begeisterung, um sich seines Selbstwertes wirklich bewusst zu werden! Das Tun ist die gelebte Begeisterung, denn es ist die Umsetzung seiner geistigen Qualitäten im diesseitigen Leben! Es ist das Schaffen der Materie aus der geistigen Präsenz heraus!

Doch an diesem Schritt scheinen viele zu scheitern, weil der Zweifel an der eigenen Person, der vorwiegend von außen impliziert wird vorherrschend ist. Ohne das Tun, das beherzte Voranschreiten und das Sich-Durchsetzen und abschütteln der äußerlichen Wiederstände gibt es kein Vorankommen im Leben! Und das Vorankommenwollen ist das tiefste innerste Bestreben jedes Menschen, denn es ist das Bestreben der Seele, die in ihm wohnt!

Dies ist also der Weg zum Selbstwert, der Weg, sich als selbstbestimmtes Wesen mit göttlichem Atem zu erkennen und Gottes Willen, der ja der eigene ist, im Leben, das da ist, zu verwirklichen! Somit geht hin und seid die, die ihr seid! Amen!  

Krieg und Frieden

Liebes ICH, wer bin ich?

Du bist ein in einen menschlichen Körper geborenes seelisches Individuum, ein in ein menschliches Individuum geborenes geistliches Wesen und Teil des Allgeistes! Das zu erkennen und zu leben ist dein Ziel! Du wurdest geboren, um einen Zweck zu erfüllen! Erfüllst du diesen nicht, weil du dich misskennst, so bedeutet das Leben für dich Ermüdung, Stillstand, Resignation, Mutlosigkeit.

So viele Menschen sind gefangen in der Unkenntnis ihrer Selbst und Unerkanntheit ihres Lebens! Sind gefangen in einem seelenlosen, begeisterungslosen, tristen Trott eines scheinbaren Lebens und wissen nicht, was Leben wirklich bedeutet! Leben bedeutet,  sich als eins zu erkennen mit dem göttlichen Geist, dem göttlichen Funken, der in einem wohnt. Dem göttlichen Wille, der da ist, um gelebt zu werden! Dies ist der Sinn des Lebens! Ohne Kenntnis dieses eignen Sinnes kann es kein erfülltes Leben für euch geben! Ohne Kenntnis eurer Selbst gibt es keine Freude, keinen Frohsinn, nur die Mutlosigkeit und Resignation.

Aus diesem Zustand gebären sich die Gedanken des Hasses, des Neides, und der Atemlosigkeit. So sind allzu viele Menschen. Sie sehen sich nicht und blicken nur auf die andren, belagern, belauern sie mit ihren Gedanken und Blicken, weil sie sich selbst keine Aufmerksamkeit schenken. Das beenden ist nicht leicht für sie, weil ihr Blick für sich Selbst, ihr Blick fürs Wesentliche durch die Blicke auf die anderen immer weiter getrübt und ihre Sicht immer mehr verdunkelt wird.

Dies ist die Ursache des permanenten Schlagabtausches, der unter den Menschen allzu gern praktiziert wird. Das ist der wahre Krieg und dieser findet in den Gedanken der Menschen statt, ausgelöst von jenen, die sich selbst nicht erkennen als das, was sie sind: göttliche Wesenheiten im menschlichen Körper. Stattdessen kämpfen sie gegen alles: sich selbst,  die Welt, die anderen! Wer nicht erkennt, dass der göttliche Wille, der dem Menschen innewohnt das lenkende Organ jedes einzelnen Lebens ist, der hat den Sinn des Lebens nicht erkannt., nein, ist geradezu nicht bereit dazu, diesen sich überhaupt anzuschauen!

Um diesen Krieg der rachsüchtigen, herrschsüchtigen, trübenden Gedanken der Menschen zu beenden, ist es zu allererst nötig, den Frieden mit sich selbst wiederherzustellen, indem man das eigene Wirken von den Auswirkungen seiner eigenen fatalen Gedanken und denen der anderen befreit. Die Reinheit ist gänzlich wiederherzustellen, um einen fruchtbaren Boden für den friedlichen Austausch bereitstellen zu können. Dies ist auch nötig, um den Frieden auf Erden auf lange Sicht hin wiederherzustellen. Alles andere ist Scheingetue und vergeudete Zeit!

Wer glaubt, die anderen ändern zu müssen, sie bewerten zu müssen, sie ausrichten zu müssen, sie verurteilen zu müssen, wer glaubt, vor den Türen der anderen kehren zu müssen um die Welt zu einem sicheren und reinlicheren Ort zu machen, der irrt! Denn das Wirken beginnt in der kleinen Welt jedes einzelnen! Die eigene Türe ist reinzuhalten, auch wenn es die anderen sind, die diese beschmutzen mögen, um den Dreck an ihrer eigenen Türe unkenntlich zu machen! Jeder einzelne auf dieser Erde geborene Mensch hat die Pflicht, sich zuerst um sich selbst zu kümmern, und dann auch um die anderen. Nur so kann das Wohlergehen aller Menschen gewährleistet werden und der Krieg beendet werden.

Nur wer erkennt, dass er selbst Meister seiner Welt ist und so auch Meister seiner Gedanken und somit seines Wohlbefindens, der wird sich selbst zuwenden und die anderen keines Blickes mehr würdigen wollen, die sich seiner bedienen. Dies ist sehr förderlich für das Wohlbefinden aller, weil der Neid und der Hass und die Missgunst, die unter den Menschen so üblich sind, deutlich eingedämmt werden können.

Sind das nicht harte Worte, fragst du, weil du nicht wahrhaben willst, wie die Welt wirklich ist. Doch das ist die Wahrheit und mit dieser ist umzugehen zu lernen! Nur so kannst du in der Welt bestehen bleiben, indem du die Menschen siehst, wie sie sind, und Licht von Unlicht zu unterscheiden vermagst, auch wenn es mit freiem Auge oft nicht zu unterscheiden ist und missgedeutet werden mag! Doch das Herz lässt sich nicht täuschen, das Herz erkennt die Wahrheit und die ist dir ins Gesicht geschrieben, denn das Herz ist das wahre Gesicht des Menschen!

Vollkommenheit und Unvollkommenheit - Krankheit und Gesundheit

Was haben Menschen mit Behinderung für Aufgaben im Leben?

Es sind unterschiedlichste Aufgaben, die sie für sich auserkoren haben. Doch in erster Linie geht es um das Annehmenlernen und das Leben für sich anders, neu zu gestalten. Es geht darum, die Sichtweise auf sich selbst und das Leben so zu verändern, dass man die Vollkommenheit des Lebens auch in der Unvollkommenheit für sich erkennt. Sie müssen auch lernen, mit den Hindernissen und Herausforderungen des Lebens auf eine andere Art und Weise zurechtzukommen.

Die Menschen legen sehr viel Wert auf ihr Äußeres und lassen dabei ihr Innerstes oft völlig außer Acht. Oft braucht es für dieses die körperlichen Gebrechen, um wieder auf sich aufmerksam zu werden. Erst, wenn es den Menschen körperlich schlecht geht, beginnen sie oft wieder, den Fokus auf das Wesentliche zu legen – manche früher, manche später, manche scheinbar nie! Doch auch sie haben es zu lernen. Durch den Schmerz, durch das Leid, durch die Ungesundheit beginnen die Menschen, sich wieder auf sich zu besinnen um das Leben wieder schätzen zu lernen. Gesundheit ist, im Einklang mit sich selbst zu sein und dieser Einklang ist bei den meisten Menschen über kurz oder lang nicht gegeben.

Erst, wenn sie begriffen haben, dass das Leben in ihnen steckt und sich durch sie zeigen möchte, sich durch sie zum Ausdruck bringt, erst dann kann sich das Leid verändern und zum Glück des Lebens für sie werden. Das Glück des Lebens ist der Moment des Erkennens der Dinge, wie sie wirklich sind. Der Körper ist das Spiegelbild der Wirklichkeit und die Wirklichkeit ist das tiefste innerste seelische Geschehen des Menschen. Wenn es innerlich schmerzt, schmerzt es über kurz oder lang auch äußerlich, im Körper! Der Körper ist das Armaturenbrett der Seele, über den sie auf sich aufmerksam machen und die Menschen zum Hinschauen, Hinhören und Verändern bringen möchte!

Doch die Menschen sind Meister der Ignoranz sich selbst gegenüber. Ihnen wurde beigebracht, zuerst auf die anderen zu schauen und sich an deren Gebaren zu orientieren. Durch diese Entwicklung, die sie durchlaufen und die in Wirklichkeit eine Verwicklung der wahren Tatsachen ist, haben sie oft das Gefühl für sich selbst völlig verloren. Sie haben es gelernt, ihr Leben nach den um sie herum allgemein anerkannten Vorstellungen auszurichten, und glauben, dass diese ihre eigenen sind. Dabei haben sie ihr Innerstes völlig verloren und hören oft nicht mehr auf die Sprache ihres Körpers und ihrer Seele. Die Menschen orientieren sich an den äußeren Begebenheiten ohne auf ihr Innerstes Rücksicht, Einsicht zu nehmen. Sie meinen so sein zu müssen, wie die Gesellschaft es ihnen vorschreibt und ihr Umfeld es ihnen suggeriert. Und so verleugnen sie sich selbst und diese Selbstverleugnung hat auf Dauer Krankheit zur Folge, weil das innere Gleichgewicht, der Einklang mit sich selbst, zwischen innen und außen nicht mehr gegeben ist. Krankheit ist somit die Folge eines über längere Zeit bestehenden inneren Ungleichgewichts.  

Die Menschen sind Meister der Verdrängung, da sie lieber den einfachen Weg gehen, den Weg des geringsten Widerstandes. Doch dieser Widerstand betrifft das Äußere Umfeld, denn sie scheuen die Auseinandersetzung mit denen, die ihnen am Nächsten stehen. Lieber ergreifen sie die Flucht in die Verleugnung ihrer Selbst anstatt aufzubegehren gegen Familienangehörige, Arbeitgeber, Kollegen und so genannte Freunde. Sie halten lieber den Mund, als sich in scheinbar negative Situationen zu bringen. Doch diese Situationen sind nur scheinbar negativ, da sie auf lange Sicht für sie die Wende bringen, die Wende zum Authentisch-Sein-Können. Krankheit hingegen ist eine Folge der Selbstverleugnung und Unachtsamkeit sich selbst gegenüber.

Wie kann man also gut für seine Gesundheit sorgen?

Indem man sich selbst als das Höchste erachtet, die eigenen Interessen in den Vordergrund rückt und sein Leben nach den innersten Zielen des eigenen Selbst auszurichten bereit ist. Krankheit ist jedoch Teil des Lebens und als solcher nicht zu verachten! Sie ist vielmehr ein wichtiger Aspekt des inneren Reifungsprozesses und ein Diener des Lebens, das in euch wohnt. Es zeigt euch, wo es in eurem Leben noch Korrekturbedarf für euch gibt und noch Veränderungen zu treffen, sind, um euer Leben nach euren Vorstellungen auszurichten. Jede Krankheit, sei es ein noch so kleines Zipperlein, ist somit als Hilfestellung des Körpers zur Wiedererlangung der seelischen Gesundheit zu sehen! Achtet eure Körper als Spiegelbild eurer Göttlichkeit, als Reflexionsfläche eures göttlichen Bewusstseins, das in euch wohnhaft ist! Für die körperliche und seelische Gesundheit ist auf allen Ebenen gleichermaßen zu achten, auf den Ebenen des Seins und des Daseins, im Geiste wie im Körper! Nur wer all diese Ebenen gleichermaßen hegt und pflegt, kann sich langfristiger seiner Existenz erfreuen und die körperlichen Gebrechen als Hilfestellung zur Behebung eines Ungleichgewichts sehen!

Chaos und Selbsterkenntnis

Die Erkenntnis des Selbst kann nur vonstattengehen, wenn der Feind zu Tage tritt und sich als Freund zu erkennen gibt. Der Freund ist jener, der euch die Wahrheit erkennen lässt. Die Wahrheit, das sind die in euch vergrabenen Denkmuster, die euch behindern, oder auch bestärken können in dem, was ihr tut. Oft behindert ihr euch selbst und wisst nicht einmal, dass das Hindernis doch in Wirklichkeit nicht im Außen liegt, sondern tief in euch selbst verborgen ist. Oft wisst ihr nicht, dass die Stärke in euch ruht und durch das Erlebte erweckt werden soll. All diese Hindernisse des Denkens und des Fühlens gründen in eurer Erziehung, eurer Vergangenheit, euren Vorleben, euren Inkarnationen, die ihr bereit wart, zu beschreiten. Ihr wurdet dahin gebracht, wo ihr heute seid, in diese Richtung geführt und geleitet aber auch gezogen und gezerrt.

Nun gilt es, den Sinn der Dinge zu erkennen! Denn wer sich erkennt, der erkennt Gott, und wer Gott kennt, der kennt sich selbst! So steht es geschrieben. Um die Ordnung wiederherzustellen ist es wichtig, die Selbsterkenntnis auch erlangen zu wollen und den Schritt zu gehen, der nun bevorsteht. Die Erlangung der tiefgehenden Kenntnis des Schadensprozesses dient dazu, den Gewinn einzuheimsen, den der Schaden verbirgt. Der Gewinn ist die Erfahrung, das Wachstum, oft auch ein materielles Gut – und immer etwas, das erst durch den Schaden zu Tage treten kann. Der Schaden und die Angst davor, weiteren Schaden zu nehmen spornen euch an, etwas zu tun, endlich tätig zu werden und etwas in eurem Leben zu verändern.

Nur, wenn ihr meint, zu Schaden zu kommen, dient ihr euch, indem ihr alles tut, um euch aus diesem Schlamassel, in das ihr euch im Grunde selbst hineinmanövriert habt, zu wieder herauszubewegen. Wenn ihr nicht gefordert seid, steht ihr nicht ein für euch, und so fordert euch euer Innerstes durch den Schaden und das sich um euch befindliche Chaos auf, etwas für euch zu tun! Nur im Angesicht des Schadens könnt ihr zu eurer wahren Stärke erwachsen und durch euer Tun im Interesse eures Wohlergehens euer Vertrauen in euch selbst wiedererlangen, das ihr meist schon vor dem Schadensfall verloren habt. Dieses Vertrauen bestärkt euch dann wieder im glücklichen Tun für euer eigenes Leb und Wohl, das heißt, für euer eigenes erfüllend gelebtes Leben, und für euer Hab und Gut. Euer Hab und Gut sind eure Gedanken, Gefühle, Emotionen und Realisationen, das heißt, was ihr denkt, fühlt, wahrnehmt und bereit seid, aus euch heraus für euch zu tun!

Denn nur, wenn es euch an den Kragen geht, seid ihr auch bereit, euch aufzurichten und an den Fesseln der Minderwertigkeit zu rütteln, die ihr euch im Laufe eurer Werdung anlegen habt lassen. Die meisten von euch wurden zur Unmündigkeit erzogen! Das bedeutet, dass sie nicht bereit sind, für sich zu sprechen und zu handeln. Darum dient euch das Chaos, um dies schlussendlich zu lernen! Das Chaos dient euch, für euch mündig zu werden und für euer Leben, euer Wohl, euer Sein einzustehen. Wer im Chaos sich wiederfindet, hat seinen Platz im Leben vergessen, verleugnet sein ICH und sieht sich nicht mehr als das, was er ist. Das Chaos muss somit entstehen, um dem verlorenen Individuum den Weg zum wahren ICH-BIN wieder aufzuzeigen.

Wer das ICH-BIN lebt, der kennt seinen Weg und weiß, den Trügnissen, Irrwegen und Prüfungen des Lebens mit Klarheit, Weitsicht und Willensstärke zu begeben. Die Klarheit sagt euch, was ist, die Weitsicht zeigt euch, wohin ihr zu gehen habt, und die Willensstärke ist euer wichtigstes Werkzeug, um das zu erreichen, was für euch vorgesehen ist! 

Verfahren zwischen Licht und Dunkel

Liebes ICH, was ist los momentan?

Die Menschen wollen das Negative nicht annehmen, das sich ihnen bietet, weil sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Sie haben den Zugang dazu noch nicht gefunden, wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen, weil ihnen nicht beigebracht wird, wie man das tut. Alles wird ihnen abgenommen oder vorgegaukelt, dass alles gut sei, besser dargestellt, als es ist. Sie werden abgeschirmt vom ganzen Trubel und haben nicht gelernt, dass es stattdessen gut ist, die Dinge anzunehmen, wie sie eben sind. Die Menschen wollen die Dinge oft anders sehen, besser, und sehen sie dann oft schlechter als sie sind. 

Was kann man tun?

Ihr sollt jeden Tag genießen, als ob er der letzte seiner Art wäre, den ihr an diesem Ort, in diesem Land, in diesem Beruf, in diesem Kreis zubringen könnt. Doch vergesst auch nicht auf das Morgen, denn das Heute ist das neue Morgen, das Heute ist die Grundlage für alles, was kommt. Was ihr heute tut und denkt und fühlt, wird sich auf das Morgen auswirken. Ihr sollt euch dessen bewusst sein, dass alles endlich ist, und dennoch miteinander verbunden. Es gibt nichts Losgelöstes vom anderen, da alles in ein und denselben Kreislauf des Lebens verstrickt ist. Ihr sollt vorausschauend leben und genießen, und planen und gestalten, wie ihr euer Leben haben wollt.

Mit dem Leben ist es wie mit dem Autofahren. Es geht um den eigenen Weg und auf diesem die absolute Eigenverantwortung wahrzunehmen. Wer fährt wie ein Verrückter, der will dem Leben entfliehen und seine nicht vorhandene Stärke demonstrieren. Wer unsicher fährt und ängstlich, hat kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und glaubt, das Leben sei einem böse gestimmt. Wer aber langsam fährt und mit Bedacht, der achtet das Leben und hat seinen Wert verstanden. Er handelt mit Umsicht, das heißt, dass er bedacht ist, alles um sich herum wahrzunehmen und so für sich und auch für andere die Verantwortung wahrzunehmen. Wer schnell fährt und rücksichtslos, der geht ebenso rücksichtslos mit sich selbst wie mit den anderen um.

Das Fahrzeug des Lebens ist der Körper, und wer seinen Körper nicht achtet, der achtet auch nicht sein Auto und der achtet auch nicht sein Leben. All dies will gepflegt und umsorgt werden. Die Dinge sind im Kleinen wie im Großen, alles ist auch Spiegelbild eurer Selbst und ein Spiegel gibt den anderen wieder bis zur Unkenntlichkeit des wahren Seins. Das wahre Sein wird unkenntlich, weil es bereits unzählige Male wiedergegeben und zurückgeworfen wurde, sodass der Ursprung von allem, der Ursprungszustand eurer Selbst oft nur mehr verzerrt wahrgenommen werden kann.

Wie kommt man zurück zum Ursprungszustand?

Indem man das ganze Spiel von der Ferne betrachtet und sich nicht mehr täuschen lässt von den Reflexionen und Spiegelungen, in die man oft Gefahr läuft, sich zu verlieren, wenn man sie als die Wahrheit betrachtet. Es gilt, die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber zu leben und nicht das Spiegelbild der anderen wiederzugeben bis hin zur Unkenntlichkeit des eigenen Selbst. Neu sein bedeutet, innezuhalten und sich selbst von außen zu betrachten, ohne Spiegel, mit den eigenen Augen. Dann kann man auch erkennen, wie die Welt um einen wirklich ist, und die Augen werden ihr Trübnis verlieren und ihre Verblendung durch das Spiel der Reflexionen, dem sie ständig ausgesetzt sind. Sich in den Spiegeln und Spiegelbildern zu verlieren und sich mit ihnen zu identifizieren bedeutet, in die Unkenntlichkeit des eigenen Selbst zu gelangen.

Um dieser Unkenntlichkeit des eigenen Selbst zu entfliehen, wählen die Menschen oft den kürzesten Weg, der sie meist noch weiter von sich selbst entfernt, nämlich die Flucht in die Fremde, um sich endlich wieder wahrzunehmen. Doch dies ist keine langfristige Lösung, da man wieder in Gefahr schwebt, sich in den neuen Spiegelbildern zu verlieren, die nun auf einen einblinken – wenngleich auch oft in anderen Rahmen. Nein, es gilt stattdessen, Spiegel für Spiegel zu betrachten und sich so langsam wieder an den wieder an den Ursprungszustand anzunähern, indem man Bild für Bild von sich abstreift!

In weiter Ferne verlieren sich die Menschen, da sie seinen Ursprung verleugnen. Nur am Ursprung werden sie sich selbst als das erkennen, was sie sind. Die Ferne dient dazu, um das momentane Chaos zu erkennen, in dem man sich befindet und zu erkennen, dass man sich selbst in dieses Chaos hineinmanövriert hat, um von ihm aus das Leben wieder neu zu betrachten und ausrichten zu können. Diesen Prozess des Chaoserschaffens und Chaosbewältigens durchlaufen die Menschen mehrfach in ihrem Leben, bis sie endlich erkennen, dass das Chaos nur dazu dient, die äußerste, höchste Ordnung wiederherzustellen. Denn das Chaos im Außen wiederspiegelt nur das Chaos im Innen, welches  sich erkenntlich machen will. Darum ist das Chaos im Außen der selbsterwählte Weg zur Erleuchtung der eigenen Dunkelheit, in der man sich verloren hat.

Was ist das Dunkel?

Das Dunkel sind die nichterkannten Aspekte eurer Selbst und die Ignoranz des eigenen Daseins. Es ist das Nicht-Sehen der Dinge, sind und die Verleugnung des eigenen Auftrags. Der Auftrag zu leben ist es, den jede Seele zu erfüllen bereit war und ist, und dieses Leben ist nicht nur an einen bestimmten Zustand der äußeren und inneren Gegebenheiten gebunden, sondern erstreckt sich hin über einen gesamten Prozess an unterschiedlichsten Zuständen, der das wahre Leben ergibt. Darum ist auch der Zustand der Dunkelheit von Nöten, um wieder in einen lichtvollen Zustand zu gelangen, in dem auch das Leben in einem neuen Licht erstrahlen kann. Die Vollkommenheit eurer selbst liegt in der Annahme eures momentanen Zustandes und der Gewissheit, dass all dies nur eurer eigenen Erleuchtung dient. Denn das Dunkel ist der Weg ins Licht, sowie der Tod der Weg ins neue Leben ist! Das Dunkel zu durchschreiten und es zu erhellen bis in den letzten Winkel ist der einzige Weg, die Erleuchtung eurer Selbst zu erlangen!

Doch die Menschen wollen sich mit diesem Dunkel meist gar nicht auseinandersetzen und wenden sich von ihm ab, versuchen ihre Augen zu verschließen und bleiben so darinnen hocken im Protest gegen das Voranschreiten. Sie warten lieber darauf, dass jemand komme und ihnen mit der Taschenlampe ins Gesicht leuchte und sie herauszieht aus dem Dunkel! Sie lehnen oft die Eigenverantwortung ab, sehen nicht, dass es ein selbstgewählter Zustand ist, in dem sie sich befinden und dass sie diesen Zustand auch wieder selbst zu verändern haben und dazu auch durchaus fähig sind! Denn dies ist der Auftrag, den sie allein angenommen und auszuführen haben!

Doch sind sie einmal hier in diesem Leben, sehen sie vieles als Belastung, die abzustreifen ist. Doch sie sehen nicht, dass es dafür den Blickwinkel zu verändern gilt! Es gilt, sich auch zu befreien vom Bedürfnis, sofort und auf der Stelle frei von allen Belastungen zu sein und sich ja auf keine neuen einzulassen. Doch die Belastungen sind notwendig, um zu neuer Stärke zu gelangen, um die eigene Stärke für sich unter Beweis zu stellen. Wenn es nichts gibt, dass euch belastet, wie sollt ihr dann eure Stärke erkennen? Die wahre Freiheit liegt in der Annahme von allem, wie es ist und der Erkenntnis, dass auch die Belastungen Teil des Lebens sind, die man sich selbst auserkoren hat um sie zu meistern! Die wahre Freiheit liegt in der Akzeptanz dessen was ist und der Aufgabe der Sehnsucht nach dem Anderen, einem anderen Zustand, einem anderen Land, einem anderen Leben! Denn der Zeitpunkt der Erreichung dieser fiktiven Freiheit, die die Menschen oft anstreben, ist ein inexistenter, da das gesamte Leben ein Abgleich von Belastung und Befreiung ist. DAS ist der Lauf des Lebens, und diesem gilt es sich hinzugeben und sich zu üben in der Annahme der Herausforderungen, die das Leben einem bietet, um zu wachsen!

Darum verurteilt euch nicht dafür, wenn ihr etwas nicht zu können scheint und momentan verzweifelt, denn ihr hier, um zu lernen und schon sehr weit gekommen. Vergesst das nicht und geht so auf in der Verblendung eurer Selbst! Erkennt euren momentanen Zustand als nächste Stufe hin zur Erleuchtung eurer Selbst, und nichts soll euch davon abhalten, diese auch mit Freude zu erklimmen! Die Freude ist der Schlüssel zum Erfolg! Denn nur durch die Freude lebt ihr! Darum übt euch darin, die Freude in den kleinsten, alltäglichsten Dingen zu erkennen und euch einzulassen auf den Zauber des Lebens, anstatt anzukämpfen gegen Dinge, die nicht zu ändern sind, da sie in Wirklichkeit nichts weiter sind, als der natürliche Lauf des Lebens!

Genuss und Befriedigung

Der Genuss ist das Fließenlassen und Schwimmen mit dem Strom. Der Genuss ist das Dahingleiten auf den Wogen des Lebens und sich in jeder seiner Regungen wiederzufinden. Der Genuss ist die gelebte Freude am eigenen Leben, an seiner Vielfalt, seiner Schönheit, seinem Reichtum, seiner Fülle. Es ist das Schätzen des Lebens in all seinen Formen. Der Genuss ist das dankbare Annehmen des gelebten Moments. Den gelebten Momente wahrzunehmen und ihr zu sehen, als das was er ist, ist ein Augenblick unendlicher Freude, jedoch ohne Verherrlichung oder Betitelung, ohne ihn schöner oder glorreicher machen zu wollen, als er ist. Denn die Schönheit des Moments liegt in seiner Einfachheit.  Die Einfachheit des Lebens wahrzunehmen und sich an ihr voll Dankbarkeit zu erfreuen – das bedeutet, genussvoll zu leben!

Genussvoll zu leben bedeutet, sich an allem zu erfreuen, was da ist, sei es gut oder schlecht, schön oder hässlich wahrgenommen. Die Vielfalt des Lebens in der Blüte seiner Einfachheit zu sehen, bedeutet, den wahren Reichtum gepachtet zu haben. 

Doch die Menschen missverstehen den Genuss, sie wissen nicht, was es bedeutet, genussvoll zu leben. Sie suchen ihr Glück in den Freuden des irdischen Daseins, doch ohne den tieferen Sinn dahinter zu erkennen. Wer den tieferen Sinn des Daseins nicht erkennt, lebt die Armut im Geiste. Den tieferen Sinn in den Dingen zu erkennen bedeutet, zu leben zu wissen! Und nur wer weiß zu leben, der kann das Leben auch wahrhaftig genießen!

Sie sehen einen Baum und sehen nur einen Baum. Doch sie sehen nicht, dass sich die Schönheit des Moments in der Einfachheit gebiert, wieder und wieder und wieder. In einem solch unberührten Moment liegt die gesamte Schönheit des Lebens verborgen. Nichts regt sich und doch ist alles in Bewegung, ist dem steten Wandel unterworfen, in schier unerkannter Regung und Veränderung. Doch dass die Fülle des Lebens in der Einfachheit zu finden ist, ist den meisten Menschen fremd, ein befremdliches Konzept. Sie suchen ihren Sinn, ihre Erfüllung im scheinbaren Ausleben ihrer weltlichen Bedürfnisse, im Luxus, in der Dekadenz.

Doch die Dekadenz ist die Missachtung des Lebens! Warum? Weil sie nur will, will, will, scheffelt, scheffelt, scheffelt, doch ohne innezuhalten und danke zu sagen und sich der Großzügigkeit des Lebens bewusst zu werden. Sie erfahren stattdessen die Unbefriedigbarkeit, die Unzufriedenheit, das Mangeldasein ihrer Selbst, weil sie nicht einmal sich selbst bewusst sind. Wer sich selbst bewusst ist, der lebt in der Bewusstheit und kann so den wahren Genuss des Lebens erfahren. Denn wer sich selbst bewusst ist, der weiß, dass Geist und Leben eins sind, und nur durch die Begeisterung des Alltags, der alltäglichen Dinge, jeder einzelnen Facette des Lebens, der Genuss zu finden ist.

Wahre Befriedigung ist nur in der Erlangung des inneren Friedens zu finden. Und den inneren Frieden zu erlangen bedeutet, sich in stiller und freudvoller Annahme dem gelebten Moment hinzugeben, und das Leben in seiner Einfachheit und Schönheit als das zu erkennen, was es wirklich ist! Und wer den inneren Frieden erlangt hat, kann das Leben genießen beginnen!

Demut

Liebes ICH, was ist Demut?

Demut ist die Hingabe an das Leben in seiner höchsten Form. Es ist die Fähigkeit, das Leben als Gabe anzuerkennen und sich dieser Gabe mit höchster Ehrerbietung zu widmen. Demut bedeutet, das Leben als gegeben anzunehmen und das Beste daraus zu machen.

Die Menschen missverstehen Demut.  Sie glauben, Demut bedeutet, sich jemandem unterzuordnen, unterwürfig zu sein und sich keinen Wert zu geben. Sie sehen dabei nicht, dass sie die Demut so verkennen, die in Wirklichkeit die Grundlage des erfüllten Lebens ist.  Sie verstehen sie nicht, begreifen nicht, was Demut bedeutet, weil sie die Dankbarkeit nicht kennen. Sie fordern alles vom Leben, ohne dafür etwas tun zu wollen. Sie kennen keine Dankbarkeit, sie kennen keine Freude. Und das alles sind Komponenten eines erfüllten Lebens. Wer keine Dankbarkeit hat, hat auch keine Freude. Und wer nicht dankbar ist für das, was einem gegeben wird, der kann es auch nicht schätzen lernen. Und schätzen lernen bedeutet, den Wert der Dinge zu erkennen. Im Falle der Demut bedeutet dies, den Wert, den wahren Wert des Lebens zu erkennen. Und der wahre Wert des Lebens ist in der Dankbarkeit zu finden und im eigenen Tun. Die Menschen verstehen nicht, dass das Leben ihnen Möglichkeiten gibt, um ins Tun zu kommen. Denn nur durch das Tun kann der Wert des Lebens erkannt werden. Wer tut, erfährt sich und erkennt seine eigenen Fähigkeiten, und dies ist der Wert des Menschen. In der Selbsterkenntnis sich im Tun zu erfahren, das ist es, was den Menschen ausmacht. Und Demut bedeutet, das Spiel des Lebens durchschaut zu haben und sich hingebungsvoll diesem zu widmen.

Und dies ist das Wunder des Lebens! Das Wunder des Lebens liegt im eigenen Tun, ohne sich etwas daraus zu erwarten, und den Geschenken, die das Leben dann für einen birgt. Nur wer bereit ist, dem Leben alles zu geben, der wird auch die Wunder des Lebens erfahren. Demut ist die zutiefst erfahrene Dankbarkeit für die Wunder des Lebens. Demut ist die größte Freude an der Erfülltheit des Lebens.  Demut ist die größte Hingabe an dieses von wundern erfüllte Leben, das ewig während ist. Demut ist nichts zu wollen und alles anzunehmen, und doch im Wissen zu sein, dass das eigene Tun der Schlüssel zur Dankbarkeit ist.

Warum ist das eigene Tun der Schlüssel zur Dankbarkeit?

Weil durch das eigene Tun die Dankbarkeit dem Leben gegenüber zum Ausdruck gebracht werden kann. Nur wer etwas tut, zeigt seine Dankbarkeit dem Leben gegenüber. Wer etwas tut, nutzt die Gaben des Lebens und dafür werden sie dir gegeben. Damit du etwas daraus machst! Wer untätig dasitzt und wartet, dass ihm die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, der hat das Leben nicht verstanden. Das Leben ist Dankbarkeit und Eigeninitiative! Nur so kann die Freude entstehen!

Demut bedeutet, eins mit allem zu sein, sich mit allem verbunden zu fühlen. Wer demütig ist, dient dem Leben, ohne Zwang, ohne Erwartungen, ohne Druck, einfach aus der gelebten Dankbarkeit heraus, etwas tun zu dürfen. Es erfordert den höchsten Willen und die tiefste innerste Bereitschaft des Menschen, über Äonen hinweg.

Sommer, Sonne, So-Sein

Liebes ICH, was bringt mich momentan so aus dem Gleichgewicht?

Es ist die allgemeine Weltstimmung, die Verkehrslage der Gedanken und Gefühle eskaliert. Die Menschen sind in Aufruhr, sie sträuben sich gegen alles, wollen nichts und sich außer sich. Sie leben die Unruhe, die Unzufriedenheit und das Anderssein-Wollen. Sie sehen die anderen und vergleichen sich mit ihnen. Das ist die Erscheinung dieser Zeit des Jahres. Jeder will anders sein als er ist, will sich besser geben, als er glaubt zu sein, will in besserem Licht erscheinen. Der Sommer wird von den Menschen missverstanden als die Zeit der Außenkehr, der Außenschau und des endlich gelebten Lebens. Jeder will leben, zeigen was er hat und was er ist, und die Leute verlieren sich in den Äußerlichkeiten und im nicht gelebten Sein. Sie sehen nicht das Leben, das in ihnen wohnt.

Uns interessieren diese Äußerlichkeiten nicht, ja sie interessieren uns, wie ihr sagt - einen Scheißdreck. Ja – du hast richtig gehört, einen Scheißdreck, und wir wählen dieses von euch so geliebte Wort, weil es euren Unwillen ausdrückt. Denn es ist der Unwille, der die Menschen beherrscht. Durch das Anderssein-Wollen bekundet ihr euren Unwillen euch selbst gegenüber. Ihr wollt nicht ihr sein, lehnt euer Leben, euer wahres Leben ab und stürzt euch in Äußerlichkeiten, in Belanglosigkeiten, in Nichtigkeiten und seid somit nichts! Ihr seid nichts, weil ihr nur im Außen euch bewegt, das Vergnügen sucht, um nicht die Ruhe und die Stille in euch vernehmen zu müssen. Die Ruhe und die Stille erscheinen euch langweilig und ihr wollt ausbrechen aus eurem alten, bisher gelebten Leben und neu sein indem ihr euch neu gebt, besser gebt, anders gebt. Doch das seid ihr nicht. Ihr seid und bleibt die gleichen alten, weil sich in euch so nichts verändert. Nur durch die Ruhe und die Stille kann die Veränderung eintreten, weil nur die Ruhe und die Stille Platz schafft für das Neue. Im Lärm der äußeren Welt vergeht das wahre Leben!

Durch die neuen Klamotten, die teuren Urlaube, die perfekte Sonnenbräune wollt ihr den anderen gefallen, euch inszenieren, auftrumpfen – und spielt doch dabei mit getürkten Karten. Ihr spielt mit getürkten Karten, weil ihr nicht mehr ihr selbst seid, euch in Äußerlichkeiten und dem Anderssein-Wollen, dem Nicht-so-sein-wollen-wie-ihr-Seid verheddert. Und so befindet ihr euch im Schein, in der Verleugnung und Verfremdung eurer Selbst. Ihr sucht den Wert im Außen und seht nicht, das teure, wertvolle Gut, das in eurem Innersten liegt. Der Sommer ist da, um zu genießen sagt ihr, doch was heißt das für euch? Der Sommer des Lebens ist da, um das Leben, das wahre Leben zu genießen und die Früchte, die es trägt. Der Sommer des Lebens ist die Zeit des Fruchtgenusses, ihr sollt euer Werk betrachten, dass ihr über das vergangene Jahr hin erschaffen habt. Ihr seid es, die eure Äcker bestellt, ihr seid es, die eure Samen sät, ihr seid es, die eure Pflänzchen zieht und ihr seid es, für die ihr dies tut, nicht die anderen.

Lehnt euch zurück, betrachtet euer Werk, erfreut euch daran und seid stolz darauf, ohne euch dafür belohnen zu müssen, denn der Lohn ist bereits der Genuss! Der Lohn ist das von euch erfüllte Leben! Jetzt ist die Zeit der Muße, doch nicht im Trubel des sommerlichen Geschehens ist diese zu finden, sondern im Rückzug, in der Ruhe, in der Stille, im Zurücklehnen und Verschnaufen. Zieht euch zurück vom Trubel der äußerlichen Welt und ihren chaotischen Tumulten, schweigt und schwelgt in der Fülle eures Seins. Seid stolz auf euch, seid stolz auf euer Werk und freut euch eures Lebens!

Einsamkeit - Gemeinsamkeit

Die Menschen sehnen sich nach der Zugehörigkeit zu den anderen, fühlen sich oft ausgegrenzt, weil sie nicht sehen, dass sie die Gesellschaft, die vorhanden ist, im Grunde gar nicht wollen, weil sie sich nicht mit ihr identifizieren können. Wer die Freiheit wählt, wird sich in der Einsamkeit wiederfinden. Die Luft an der Spitze ist dünn! Dort befinden sich nicht viele Menschen. Es ist das Los derer, die sich erkannt haben, dass sie sich von Dunkelheit umgeben fühlen. Sie sehen auf einmal, wie wenig Licht es gibt, wie spärlich beleuchtet ihr Umfeld doch ist. Das lässt sie momentan in die Verzweiflung stürzen und in das Gefühl des Vollkommen-Alleinseins. Doch das sind sie nicht. 

Sie gehören nicht dazu, weil sie gar nicht dazugehören wollen. Sie wollen frei sein von diesen Systemen, diesen Bindungssystemen, in denen einer den anderen gefangen hält. Nur so halten sie, durch die Bindungen und die Verpflichtungen. Es gibt sonst keine Grundlage! Sie alle halten sich gegenseitig durch selbst auferlegte Bindungen, Normen, Standards, und das Doch-irgendwo-dazugehören-Müssen, weil sie nicht wissen, was es bedeutet, für sich zu sein. Sie halten sich fest an den anderen, klammern sich aneinander, weil sie glauben, ohne den anderen nichts zu sein.

Das Alleinsein fürchten sie, weil sie nicht wissen, was es bedeutet, mit sich und allem eins zu sein. Es bedeutet, vollkommen in sich aufzugehen, sich als erfüllt zu betrachten, sich als vollständig, vollkommen anzuerkennen und sich deshalb auf niemanden sonst berufen zu müssen. Wer sich selbst als vollkommen anerkennt, wird auf niemand anderen mehr angewiesen sein. Doch die Menschen sind immer auf etwas angewiesen. Auf Zuspruch, auf Hilfe, auf Anerkennung, auf Lob, auf Verbindlichkeiten, auf Zugehörigkeit, auf irgendeinen Dienst vom Außen. Doch den Dienst an sich selbst verleugnen sie komplett. Durch diese Verleugnung der Vollkommenheit, der Eigenständigkeit ihrer Person verkennen sie sich und fallen in Schuldzuweisungen, in Täter-Opfer-Spiele, in Abhängigkeiten, in die Depression und verlieren so ihre Freiheit. Sie übertragen die Verantwortung für ihr Leben auf äußere Umstände und andere Menschen und glauben, in ihnen ihr Heil finden zu können. Sie glauben, alles wird ihnen von außen gegeben und sehen nicht ihren eigenen Stellenwert, ihre Funktion in ihrem eigenen Leben. Die Selbsterkenntnis ist mangelhaft und darum auch die Sicht auf die Welt. Sie glauben, die anderen sind verantwortlich dafür, wie es ihnen geht und können ihr Wohlbefinden maßgeblich beeinflussen.

Doch dies ist Irrsinn im Gedanken des Allgeistes. Für den Allgeist gibt es keine Schuld, es gibt lediglich Ursache und Wirkung. Jeder ist für sich verantwortlich, für sein Leben und die anderen sind lediglich Nebenakteure in diesem Geschehen, in dem ihr selbst, und nur ihr, die Hauptpersonen seid. Mit dieser Erkenntnis, dass ihr selbst die Erschaffer eures Lebens seid, fällt die Schuld, fällt die Verantwortung der Anderen, fällt das Opferspiel, fällt die Verzweiflung. Diese Konzepte besitzen dann keine Wirksamkeit mehr für euch, und übrig bleibt einzig und allein die Eigenverantwortung.

Eigenverantwortung bedeutet, sich selbst als eigenständiges Wesen zu erkennen, sich beständig als solches wahrzunehmen und danach sein Leben auszurichten. Es bedeutet, den Ursprung allen Seins in sich selbst zu erkennen und zu wissen, dass dieses Sein die Erfüllung ist, dass dieses Sein der Weg ist, den es zu beschreiten gilt. Ja, das Sein ist ein Weg, es ist ein kontinuierliches Fortschreiten, an dem man jeden Tag zu arbeiten hat ob der Wirrnisse, der Verwirrungen des Außen. Keine leichte Aufgabe ist es, dies zu meistern, doch es ist der Weg! Es gilt, sich führen zu lassen durch den eigenen inneren Antrieb, den inneren Motor und dadurch auf die richtigen Bahnen zu gleiten. Niemand sonst wird euch leiten, nur ihr selbst könnt es tun.  Darum achtete euch als eigenständige Wesen, die für sich selbst verantwortlich sind und entfernt euch von den anderen, vor allem von jenen, die euch nicht guttun.

Die Einsamkeit ist Teil eures Weges, sie ist euere Begleiterin, die euch zu euch zurückbringt. Nur in der Einsamkeit könnt ihr euch besinnen, euch erkennen, euch finden und wissen, was ihr wirklich wollt. Seid ihr allein, so ordnen sich eure Gedanken, werden klar und rein. Seid ihr allein, so seid ihr ungetrübt von den Gedanken und Worten der anderen. Die Einsamkeit ist ein Segen, denn sie bringt euch zur Stille! In dieser Stille könnt ihr euch erfassen, euch mit euch rückverbinden, und so begreift ihr euren Kern, eure Unverfälschtheit durch die äußeren Umstände, die äußeren Einflüsse. Dies setzt jedoch auch die bewusst herbeigeführte Reinheit der Gedanken voraus! Wer ständig an die andern denkt, kann allein sein und ist dennoch gebunden. Darum hat die erste Hygiene in den Gedanken stattzufinden! Nur dann könnt ihr die Stille genießen!

Begebt ihr euch wiederum aus der Einsamkeit in die Gemeinschaft, so öffnet ihr euch und werdet dadurch empfänglich für alles, was sich dort regt. Ihr nehmt auf und gebt ab, seid in steter Interaktion mit eurem Umfeld, was euch sowohl Nutzen bringen kann als auch Schaden, je nachdem, womit ihr euch umgebt. Ihr lernt, doch es verfälscht euch, bringt euch fort von euch, eurer Mitte, eurem Kern, weil die Beobachtung und Aufnahme des Erlebten in der Natur des Menschen liegt, durch seine Bezogenheit auf andere Menschen. Er bezieht sich auf anderen und lässt sich von ihnen beziehen, und dadurch wird er verfälscht, ist nicht mehr rein, weil er Dinge auf- und annimmt, die nicht zu ihm gehören. Verweilt er zu lange in Gesellschaft, so verliert er sich darin. Die Einsamkeit ist anzutreten, um wieder zu sich zu finden.

Und dennoch ist beides ebenso wichtig, die Einsamkeit und die Gesellschaft, die Gemeinschaft! In Gesellschaft kann der Mensch Erfahrungen machen, er erfährt sich in seiner Beziehung zu anderen, und die Einsamkeit ist vonnöten, um diese Erfahrungen zu reflektieren und einzuordnen und um wieder frei zu werden im Körper und im Geiste. So ist das für jene Menschen, die sich auf allen Ebenen erfahren wollen. Nichts ist auszuschließen, denn alles zusammen ergibt das Ganze!

Doch was ist nun die Gemeinschaft? Für euch Menschen ist die Gemeinschaft ein Ort der Anbindung, und so ist es. Es ist ein Konglomerat aus Bindungen und Verpflichtungen. Der Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft erfolgt meistens durch äußerliche Komponenten: Familienbande, Hautfarbe, Beschäftigung, Geschlecht, Aussehen, Bildungsstand. Es sind dies die Dinge, über die ihr euch definiert.

Doch für den Geist sind diese Dinge nichtig, sie sind nicht das, was zählt. Für den Geist zählt rein euer Innerstes, sonst nichts. Das Äußere, diese Äußerlichkeiten haben nur für euch Menschen Bedeutung, doch was bedeuten sie über den Tod hinaus? Was könnt ihr davon mitnehmen? Diese Frage hab ihr euch Zeit eures Lebens zu stellen und damit eure Prioritäten stetig gegenzuprüfen! Denn das Ewigwährende, und nur dieses hat für euch von Bedeutung zu sein. Nur wer sich über die irdischen Ziele hinausbegibt, der lebt das wahre Leben! Und nur wer sich seiner geistigen Ziele bewusst ist, hat den Sinn seines Lebens begriffen.

Und in der Kongruenz der geistigen Ziele liegt der Kern der Gemeinsamkeit. Die erfüllende Gemeinsamkeit, das erfüllende Beisammensein mit anderen kann es nur geben, wenn die geistigen Ziele übereinstimmen. Wenn das Innerste des einen und das Innerste des anderen in dieselbe Richtung streben, im Gleichklang sich befinden. Wenn sich zwei unverfälscht begegnen, ohne sich für einander zu verbiegen und es dennoch Berührungspunkte gibt. Es bedeutet, sich im Sinn des Lebens einig zu sein. Wenn jeder für sich sich als Sinn seines Lebens erkennt, so kann es eine wahre Gemeinschaft geben. Alles andere ist ein Sich-Verfälschen, ein Sich-Verbiegen, nur um nicht allein zu sein. Alles andere ist ein nur auf äußeren Faktoren beruhendes, für euren Geist nicht von Bedeutung seiendes Bindungssystem. Und das ist nicht im Sinne eurer Freiheit! Doch auch dies zu durchleben ist eine wichtige Erfahrung, um zu erkennen, was man nicht und wirklich will. Alles ist Teil des Ganzen!

Doch viele Menschen scheitern hier, scheitern an der Einordnung der Erfahrung in das Ganze und ihrer Relativierung, weil sie nicht wissen, was es bedeutet, in sich zu blicken und nicht wissen, was sie wollen. Sie sind versteift auf die äußeren Umstände und sehen nicht die innersten Qualitäten aller Dinge. Sie sind gefangen in der äußeren Welt und haben ihr Innerstes aus dem Blickfeld verloren. Sie verharren in ihren Systemen an Bindungen, weil sie sich fürchten, auf sich allein gestellt zu sein. Ja, sie fürchten die Einsamkeit, weil sie ihnen offenlegen würde, was sie wirklich wollen. Und dies entspricht oft nicht im Entferntesten den äußeren Umständen, in denen sie sich befinden und in die sie sich selbst hineinmanövriert haben. Somit sind sie nicht kongruent mit sich selbst, haben ihren Mittelpunkt nach Außen verschoben. Sie wollen und können es oft gar nicht mehr sehen, was sie wirklich wollen, weil sie sich meilenweit von sich entfernt haben.

Doch es ist nie zu spät, die Rückkehr zum Mittelpunkt anzutreten! Der Weg ins Innerste kann nie zu weit sein und es erfordert oft nur einen Augenblick der Besinnung, um einen großen Schritt dorthin zu tun. Verzagt nicht, wenn ihr erkennt, dass ihr euch von euch entfernt habt, denn die Erkenntnis ist bereits der erste Schritt zur Rückkehr, zur Rückverbindung mit euch selbst, mit eurem wahren Sein. Es ist Teil des Weges, Wirrnissen ausgesetzt zu sein und diese zu durchwirken! Verzagt nicht und blickt stetig nach vorn und doch in euch, im steten Abgleich. Geht und besinnt euch wieder, so werdet ihr niemals fehlgeleitet sein!

Die Einsamkeit ist dabei euer Geschenk, eure Rückfahrkarte zu eurem Innersten, darum fürchtet sie nicht. Blickt in euch, und erkennt, wer ihr seid und was ihr wirklich wollt vom Leben. Nur so könnt ihr den Grundstein für eine Gemeinsamkeit, eine erfüllende Gemeinschaft mit anderen legen, denn eine Gemeinschaft ohne wahre Gemeinsamkeit ist nichts als eine vorübergehende Illusion. In der wahren Gemeinschaft erkennt sich jeder als eigenständiges, unverfälscht seinen Weg gehendes Individuum, das auch den anderen diese Freiheit zugesteht. Aus dem sinnvoll gelebten Leben jedes Einzelnen ergibt sich das gemeinschaftlich gelebte Leben. Alles ist Teil des Ganzen, doch nur wer sich als eigenständiger Teil des Ganzen erkennt und auch die eigene Verantwortung für das Ganze erkennt, der hat das Leben begriffen.

Wenn ihr beginnt, dies zu leben, wird sich euer Umfeld verändern und es wird vieles wegbrechen, was nicht mehr eurer inneren Wahrheit entspricht: Menschen, Situationen, Gewohnheiten - die euch womöglich schon euer ganzes Leben lang begleitetet haben. Das mag schmerzhaft für euch sein, und doch ist es die Befreiung. Das Alte muss gehen um Platz zu machen für das Neue, das Wahre, die Wahrheit. Haltet nicht fest, seid nachsichtig und verzeihlich all jenen gegenüber, die es nicht besser wissen, weil sie den Schlüssel zu ihrem Innersten noch nicht entdeckt haben. Lasst sie und wendet euch euch zu! Trauert nicht um die Hinterbliebenen und verleugnet sie auch nicht, denn sie waren Teil eures Weges und haben euch zu dem gemacht, was ihr heute seid, haben euch gelehrt, was es zu lernen gab. Freut euch, dass ihr ihr seid, und geht euch vergnügt dem neuen Moment eures Seins hin! Blickt nach vorn und seht, dass das neue Leben euch bereits mit offenen Armen erwartet, euch die Hand reicht und bereit ist, euch in Empfang zu nehmen! Doch die Hand nehmen und den Schritt tun müsst ihr!

Frausein

Liebes ICH, was bedeutet Frausein?

Frausein bedeutet, sich dem Leben hinzugeben und es zu nehmen, wie es ist. Es bedeutet, sich auf das Abenteuer Leben mit Freude, Hingabe und Leichtigkeit einzulassen. Es bedeutet auch, alles geschehen zu lassen und dankbar anzunehmen. Frausein bedeutet, frei zu sein und sich frei zu fühlen, weil man erkennt, dass das Leben einen mit Liebe beschenkt. Es bedeutet, die Geschenke des Lebens zu erkennen, anzunehmen und auszutragen. Es bedeutet, das Leben zu genießen, alles auszukosten und zu genießen und sich nicht beirren zu lassen von den Wirrnissen, die das Leben bringt, um daran zu wachsen. Die weibliche Stärke ist die Widerstandskraft, die Kraft, die Last des Lebens zu tragen und in Leichtigkeit zu wandeln, möge es noch so lange dauern. Frau zu sein bedeutet, sich als das zu erkennen, was man ist und sich so anzunehmen, wie man ist. Frausein ist die bedingungslose Annahme all dessen, was ist. Es ist der Neubeginn, das Voranschreiten und Nicht-locker-Lassen, ganz gleich, was der Weg auch bringen mag.

Es bedeutet auch, sich nicht verängstigen und binden zu lassen, wie die Frauen es jahrzehntelang über sich ergehen lassen und es schon jahrtausendelang taten. Sie wurden ob ihrer inneren Stärke gedemütigt, missbraucht und verachtet. Das hat sie ängstlich, verbittert und verbissen gemacht. Sie glauben nun, sich beweisen zu müssen, um etwas zu gelten, oder auch sich binden zu müssen, um sich in Sicherheit wiegen zu können. Dies alles tun sie, weil sie sich ihrer wahren Stärke nicht mehr bewusst sind, über die Jahre vergessen haben, dass sie eine solche Stärke überhaupt besitzen. Viele spielen den Mann, um Wert und Anerkennung zu bekommen, oder das arme Hascherl, um getragen zu werden und nicht selbst gehen zu müssen. Beides ist dies wider der weiblichen Natur. Die weibliche Natur ist empfangend, tragend, erhaltend - sie empfängt das Leben, trägt es aus und erhält es. Und diese tut sie freudvoll und voller Hingabe! Doch damit ist nicht das Leben der anderen gemeint, wie es die meisten misslich verstehen. Es ist hier das Leben in seiner Ganzheit gemeint und dieses beginnt bei jedem selbst. Bei sich selbst sollen die Frauen beginnen, um sich ihrer Stärke wieder bewusst zu werden. Ihr eigenes Leben ist es in erster Linie, das ihre absolute Hingabe erfordert, und aus diesem gebiert sich alles weitere. 

Die hingebungsvolle Natur einer Frau hat nichts mit der Sorge um einen Mann oder Kinder zu tun, wie es die meisten fälschlich glauben. Für sie gibt es das Frausein nicht ohne einen Mann an ihrer Seite, sie glauben, nur an der Seite eines Mannes wirklich Frau sein zu können. Oh, ihr irrt! Natürlich gibt es das eine nicht ohne das andere, doch Frauen und Männer haben unterschiedliche Qualitäten und diese können sehr wohl unabhängig von der Präsenz der jeweils anderen existieren. Jeder Mensch trägt beides in sich, und sollte dies zu gleichen Teilen leben. Doch die wahre Natur des Frauseins ist in der Welt der Männer in Vergessenheit geraten, hat an Bedeutung, an Wert und an Kenntnis verloren. Die Frauen lassen sich binden - ja suchen nach Bindungen um zu Sicherheit zu gelangen - und sind so Knechtinnen ihrer eigenen Selbstaufgabe. Andere wiederum haben dieses jahrtausende alte Spiel durchschaut und glauben, sich nur in der Einsamkeit in der Freiheit wiederfinden zu können. Sie verwehren sich sämtliche Erfahrungen mit Männern und glauben, in der Jungfräulichkeit ihren Segen gefunden zu haben.

So fühlen sich viele Frauen fühlen hin- und hergerissen zwischen den Fronten des „Ich will keinen Mann!“, „Ich brauche keinen Mann!“ und „Wann kommt endlich der Richtige, ich will nicht mehr warten!“. Sie haben Angst, ihre Freiheit zu verlieren und können sich doch nicht ohne Mann als vollkommen, als ganze Frau fühlen. Doch sie irren! Ganz Frau zu sein bedeutet, das Leben zu leben und sich auch auf einen Mann einzulassen, einlassen zu können, ohne um die Freiheit zu fürchten. Es bedeutet für eine Frau, ihre Freiheit ungeachtet der Präsenz eines männlichen Wesens in ihrem Leben als gegeben anzusehen. Und so ist es! Einzig und allein sie selbst sind es, die sich selbst in den Kerker werfen, und der Schlüssel dazu liegt in ihrer Hand. Es ist ihr Wille, ihre Entscheidung und ihr Einsatz, sich in Freiheit zu entfalten, ohne sich binden zu lassen oder sich Erfahrungen aus Angst zu verwehren. Alles ist Teil, alles will angenommen werden, alles will in Empfang genommen werden, weil es Teil des Lebens ist, weil es nötig ist, um zu reifen, zu wachsen, zu leben. Doch die Freiheit soll immer an erster Stelle stehen, denn in ihr liegt das Heil der Welt!