Die Kunst des Lebens

Viele Seelen haben es sich ausgemacht, ihren Weg gemeinsam zu gehen, einander zu begleiten. Die eine empfängt und geleitet die andere in Zeiten des Übergangs. Die eine kommt, die andere geht. So wird es vereinbart. Sie sollen sich den Weg für den Übergang ebnen, um zurückzukehren in die Reihen, aus denen sie gekommen sind. Jede wird wieder ihren Platz dort einnehmen, wenn ihr Tag des Überganges gekommen ist. Freudvoll sollt ihr euch auf diesen Tag vorbereiten, der kommt, wenn die Zeit reif ist. Ihr sollt nicht hängen im Alten und die alten Tage beweinen, wenn die neuen ohnehin schon angebrochen sind! Was nützt es euch um die alten Tage zu trauern? Es hält euch und lässt euch nicht voranschreiten auf eurem Weg!

So verhält es sich mit allem im Leben. Das eine kommt, das andere geht! Die Menschen aber hängen nur zu gerne im Alten und können so das Neue nicht willkommen heißen, das bereits an die Türe klopft. Ja, sie sehen es nicht einmal! Das Alte muss gehen, sodass das Neue Einzug halten kann. Abschiede tun weh, sie schmerzen und doch zeigt euch jede Wunde den Weg ins Leben. Sie zeigt euch eure Verletzlichkeit, euer Menschsein, das du zu leben ihr euch entschieden habt. Verwehrt ihr euch das Leid, so verwehrt ihr euch das Menschsein. Verwehrt ihr euch die Freude, so verwehrt ihr euch die Ewigkeit! Beides ist Teil des Lebens, und das gleichermaßen! Beides ist Teil von euch, und beides sollt ihr auch zu gleichen Teilen in euer Leben integrieren! Dies ist eine Kunst, die Kunst des Lebens, die Kunst des Seins!

Doch in dieser Kunst verstehen sich nicht viele, da sie nicht wissen, was sein bedeutet. Sie wissen ja nicht einmal, wer sie sind, wie sollen sie dann sein? Zu sein erfordert auch die Bereitschaft, das Alte gehen zu lassen, wenn es an der Zeit ist, und sichdem Neuen zu eröffnen. Das ist Abgleich, der täglich vonstattengeht und nicht nur die großen Ent-scheidungen des Lebens betrifft, die die Menschen für ach so wichtig halten. Indem sie den großen Entscheidungen so viel Wert beimessen, übergeben sie sich der Angst, diese Hürden nicht bewältigen zu können, und vergessen aufs Leben, da sie den Scheingebilden ihrer Wünsche hinterherlaufen! Sie sind Schein, da sie zumeist Idealkonstruktionen sind, die das Leben, den Geist in seiner Schöpfungsvielfalt begrenzen! Die großen Dinge setzen sich vielmehr aus unzähligen kleinen Komponenten zusammen. Die großen Entscheidungen ergeben sich aus den Kleinigkeiten und letztendlich sind es die Kleinigkeiten, die an den Pforten des Schicksals gezählt werden. Es zählt, wie ihr jeden einzelnen Tag gelebt habt, und nicht die, wie ihr glaubt, wichtigsten Tage eures Lebens!

Die Menschen definieren sich nur über die großen Ziele, die großen Errungenschaften, doch im Alltag, im täglichen Leben, im Zurechtkommen mit den täglichen Dingen versagen sie. Doch auf den Alltag, auf den gegebenen Moment sollt ihr euren Fokus richten, und diesen in größter Hingabe und Bewusstheit leben! Alles, was ihr tut, sollt ihr mit größter Hingabe tun! Alles, was ihr seht, sollt ihr mit Freude betrachten! Jeden, den sie sehen, sollen sie in Aufrichtigkeit begegnen! Alles, was das Leben euch gibt, sollt ihr dankbarst annehmen! Erst wenn ihr im Kleinen zu leben beginnt, werdet ihr euch im Großen erleben. Im Alltag sich zum Allsein zu erheben – das ist die Kunst des Lebens!

 

Krieg und Frieden

Liebes ICH, welche Einflüsse von außen belasten die Menschen?

Es ist der Hass, der Neid und die Missgunst, die auf euch eindrängen und euch von eurem Werk, eurem Werken abbringen. Sie wollen nicht, wollen verhindern, dass ihr euch erhebt in ein höheres Dasein, die, die in den Tiefen des Nichtseins gründeln. Was sollen wir tun? Achtsam sein und schweigen! Äußert euch nicht den anderen gegenüber, das macht euch zur Angriffsfläche! Ihr sollt auch nicht alles annehmen, was euch dargeboten wird. Es gibt außerdem auch kosmische Einflüsse, die sich sehr negativ auf das Erdgeschehen auswirken. Der Kosmos ist im Wandel, und nicht alles, was vonstatten geht, ist positiv. Behaltet den Himmel stets im Auge!

Die Bedrohung kommt sowohl von innen durch verheerende Gedankenvorgänge, Gedankenmuster, als auch von außen, durch kosmische Strahlungen und die verheerenden Gedankengänge eurer Mitmenschen. Es ist ratsam, das Energiesystem der Erde zu stützen, um es vor den äußeren Angriffen zu schützen! Die Erde, das ist eure Welt, euer Universum. Die Bedrohung, das sind die missgünstigen Gedanken, die sich sowohl von außen her, als auch von innen her manifestieren. Ihr Ursprung liegt im Ego. Aus dem Ego werden Neid und Missgunst geboren. Was kann man tun? Ihr sollt mit euch anders umgehen, liebevoll zu euch selbst sein, euer Wohl über das der anderen stellen. Ihr sollt die anderen leben lassen, wie sie es für richtig halten und mit gutem Beispiel voranschreiten, beherzt auf eurem Weg bleiben! Tut alles, um euer Sein auf Erden zu leben, es zu vervollkommnen, denn dies ist der größte Dienst, den die Menschheit dem Leben zu erweisen vermag! In eurem kleinen Umfeld sollt ihr wirken und dennoch darauf bedacht sein, euch im Hintergrund zu halten, Auffälligkeiten zu vermeiden und achtsam mit Informationen umzugehen. Erzählt nicht alles, was ihr wisst, was ihr seht, und handelt klug und beherzt! Öffnet euch nach innen, aber halten euch nach außen hin bedeckt! Die Kunst des Schweigens ist euer wichtigstes Werkzeug. 

Liebe Liria, was ist momentan los?

Es drängen Energien von außen auf euch ein. Die Menschen sind verzweifelt, überfordert, ratlos, und wissen nicht, was sie tun sollen. Sie laufen im Kreis und suchen nach Lösungen für Probleme, die sie selbst sich geschaffen haben. Es herrscht die Verachtung, die Verwirrtheit, die Kopflosigkeit. Ja, die Menschen sind kopflos, weil sie vergessen haben, wer sie sind! Sie verstricken sich in Belanglosigkeiten und glauben, in diesen Belanglosigkeiten einen Sinn zu finden! Sie achten nicht auf ihr Wohlbefinden! Wie achtet man auf sein Wohlbefinden? Indem man sorgsam mit sich umgeht. Sorgsam mit sich umzugehen bedeutet, achtungsvoll zu sein und den Blick stets nach vorne zu richten. Doch die Köpfe der Menschen – wenn sie so etwas noch haben – sind stets nach hinten gerichtet und so sehen sie nicht, was auf sie zukommt, da ihre Blicke in der Vergangenheit verhaftet sind.

Und so verweilen sie in ihrem Leid ohne zu merken, dass es selbsterschaffen ist. Sie sehen nicht, dass das Leben sich freudvoll gestalten will, und dass es friedvoll ist. Die Menschen sehen nur den Krieg. Doch was sie übersehen ist, dass dieser Krieg vorwiegend in ihrem Inneren stattfindet, nirgends sonst! Sie ringen mit sich, führen einen innerlichen Dschihad mit sich selbst und dem Rest der Welt. Und diesen Krieg projizieren sie nach Außen. Der einzige Krieg, den es gibt, ist das Uneinssein mit sich selbst! Bist du mit dir uneins, so gibt es keinen Ort der Zuflucht für dich und du bist empfänglich für die Angriffe von außen. Diese Angriffe von außen wird es immer geben, denn die Menschen sind alle im Krieg mit sich selbst! Und den Krieg im Innen tragen sie im Außen aus und fügen so sich selbst und anderen Schaden zu durch verheerende Gedanken, Worte und Taten.

Wie kann man diesen Krieg beenden bitte? Indem man sich selbst beginnt Achtung zu schenken. Zuallererst soll dies über die Gedanken geschehen, denn die Menschen haben desaströse Gedanken. In Gedanken sind sie im permanenten Vergleich mit anderen, und kritisieren sich selbst, die anderen und das Leben. Sie zürnen dem Leben, weil sie glauben, es behandelt sie schlecht. Sie glauben, dass das Leben verantwortlich ist für ihr Unglück. Solche Gedanken sind Terroristen und schaffen den Unfrieden mit sich selbst!

Nichts zu denken, nichts zu wollen, ist ein erstrebenswerter Zustand, der den Menschen den Frieden bringen würde! Doch einen solchen Zustand zu erreichen ist wahrlich nicht leicht, da dafür die absolute Präsenz im Moment vonnöten ist. Diese Fähigkeit – ja, es ist eine Fähigkeit, absolut im Moment zu sein – ist den Menschen durch jahrelanges Training abhanden gekommen. Ja - es wurde ihnen regelrecht abtrainiert! Die Gesellschaft, die Erziehung verlangen es geradezu, dass diese Fähigkeit abgelegt wird dadurch, dass ständig etwas verlangt wird. Durch dieses Verlangen von außen werdet ihr regelrecht aus dem Moment herausgezerrt, herausgerissen! Es wird von euch verlangt, schön zu sein, brav zu sein, gut zu sein, und irgendwann beginnt auch ihr, von euch und von allen anderen diese Dinge abzuverlangen! Ihr seid es gewohnt, äußeren Ansprüchen gerecht zu werden, doch euer Innerstes habt ihr vergessen! Euer Innerstes habt ihr aus den Augen verloren, da diese stets nach Außen gerichtet sind! Was könnten nur die anderen über euch denken? Das sind desaströse Gedanken! Sie stiften Unfrieden, da euer Innerstes aus eurem Blickfeld rutscht!

Nach Innen sollt ihr blicken und erkennen, wer ihr seid! Wenn ihr euch erkannt habt, werdet ihr auch sehen, dass sich eure scheinbaren Probleme in Luft auflösen! Denn nichts anderes sind eure Probleme, als heiße Luft in den Windungen eurer Gedanken! Beherzigt dies und lasst ab vom Verlangen, etwas zu sein, was ihr niemals sein werdet, da es äußeren Ansprüchen entspringt. Den inneren Impulsen sollt ihr folgen, denn das äußere Verlangen führt euch hin zu einem Scheindasein, dass so viele von euch fristen, weil sie es verlernt haben, für sich zu sein mit allen Stärken und Schwächen, die sie eben haben! Die Schwächen sind es, die eure Menschlichkeit ausmachen und ohne diese Schwächen wäre eure Daseinsberechtigung verwirkt! Also seid dankbar für jeden einzelnen eurer scheinbaren Makel, eure Imperfektion, die im Lichte des Allseins als Perfektion sich erweist! Diese Imperfektion, eure Ecken und Kanten, sind euer Wert, eure Einzigartigkeit, die euch das Leben lehrt zu erkennen! Darum seid dankbar für euch und euer Leben, das ihr seid, und erhebt euch über die Wirrungen des Alltäglichen und eurer Gedanken!

Zur Stille und dem wahren Kern des Menschen

Liebes ICH, was ist die höhere Weisheit?

Die höhere Weisheit ist das Wort in euch, das aus der Stille kommt. Ihr sollt in die Stille des Nichts-Begehrens gehen, um es zu vernehmen. In die Stille zu gehen bedeutet, nichts zu wollen, nichts zu erstreben, nichts zu begehren. Es bedeutet, sich frei im Raum zu bewegen, und dieser Raum, das ist das Leben. Das Leben fordert nichts, das Leben will nichts, das Leben gibt nicht vor, etwas zu sein, das Leben ist.

Die Menschen glauben zu leben und doch wissen sie nicht, was leben bedeutet. Sie glauben, zu leben bedeutet zu tun, zu erleben, sie brauchen immer Beschäftigung, Impulse von Außen und nicht von Innen. Doch das Leben ist alles, auch die Stille, auch das Nichtstun, wenn es in Freude geschieht. Die Menschen sehen die Stille als Bürde, als Strafe, als Bekundung ihrer Einsamkeit. Sie wollen nicht still sein, weil sie sich in der Stille fern vom Leben fühlen. Dabei sind sie mittendrin! In der Stille spüren sie die Getrenntheit, die Sinnlosigkeit, die Einsamkeit, die Verlorenheit, die so vielen Menschen zu Eigen ist, weil sie die Verbindung zu sich verloren habe und glauben, nichts zu sein, wenn sie kein Spiegelbild von Außen zurückgeworfen bekommen.

Sie glauben doch tatsächlich, sich mit diesen Spiegelbilder identifizieren zu müssen. Doch die Spiegelbilder sind nur ein verschwindend geringer Teil dessen, was sie wirklich sind. Was sie wirklich sind, ist der Glaube, die Hoffnung, die Liebe, die Güte, das Vertrauen, die Vollkommenheit. Das ist der wahre Kern des Menschen! Enttäuscht? Ihr hättet euch so viel mehr erwartet, weil ihr den wahren Wert dieses Kerns nicht begreift und ihn nicht für euch zu nutzen vermögt. Ihr alle wollt die Besten sein, weil ihr nicht versteht, um was es geht. Wie ihr das Leben seht, wie ihr das Leben lebt, hängt einzig und allein ab von eurem tiefsten innersten Seinszustand. Es ist es, der euer Leben ausmacht. Ist die Hoffnung, die Güte, die Liebe, die Aufmerksamkeit, die Freude, die Liebe in euch, so werdet ihr auch das Leben mit all diesen Seinsqualitäten betrachten. Ist die Dankbarkeit in euch, so mangelt es euch an nichts! Dies ist das Leben in all seinem Glanze, in dem die Getrenntheit ihre Berechtigung verliert. Wenn ihr das Leben in einem positiven Seinszustand lebt, alles dankend und freudvoll annehmend, voller Hoffnung und Vertrauen, dass euch das Beste gegeben ist und wird, so werdet ihr euch niemals getrennt oder einsam fühlen, weil ihr eins seid mit dem Leben! Das Leben ist alles, was ihr habt, euer einzig treuer Begleiter, euer bester Freund, euer höchstes Gut, euer Hafen der Zuflucht!

Und doch geht ihr oft so achtungslos mit ihm um, macht ihm Vorwürfe, weil es euch nicht das zu geben scheint, nach dem ihr verlangt, zürnt ihm, seht es als sinnlos an, verschwendet es an trübsinnige Gedanken. Dabei ist es so einfach! Öffnet euch! Öffnet euch dem Leben und ihr werdet sehen, dass alles vorhanden ist, und euch das Beste gegeben wird!

Vom Reden und Schweigen

Liebes ICH, wie verhält es sich mit dem Reden?

Wenn Menschen zusammenkommen, reden sie am liebsten über die Vergangenheit und noch lieber über andere. Doch indem sie über die anderen reden, begeben sie sich in ihr Energiefeld und nehmen somit deren Energie in sich auf. Das Über-andere-Reden ist Selbstschädigung und schadet auch den anderen. Man verliert sich darin, da man sich selbst nicht mehr wahrnehmen kann, da man nur mehr den anderen spürt.

Deshalb ist es nicht ratsam, über andere zu sprechen, sich über sie zu beschweren in ihrer Abwesenheit, wie die Menschen es so gerne tun. Deshalb sind sie unglücklich, denn je mehr sie es tun, je mehr sie über die anderen sprechen, sie verherrlichen, sie verunglimpfen, desto mehr verlieren sie sich selbst aus ihrem Blickfeld, desto mehr entfernen sie sich von sich selbst. Sie sprechen über die anderen, weil sie sich selbst nicht wahrnehmen wollen und sprechen sie über die anderen, so nehmen sie sich selbst nicht mehr wahr. Es ist ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Die Menschen glauben, es tut ihnen gut, ihrem Ärger auf diese Weise Luft zu machen, oder es ist dienlich für ihre Beziehungen, über die anderen zu sprechen, um die scheinbaren Gemeinsamkeiten im Gespräch über andere zu pflegen. Über die anderen zu sprechen ist in der Tat jedoch sehr unheilsam, denn es bewirkt beim Sprecher das Gegenteil. In Wirklichkeit schwächt es sie, geht ihnen sowohl seelisch als auch körperlich nahe. 

Wenn man die anderen wertfrei zu betrachten beginnt, so wird man die Dynamiken des Lebens erkennen, innerhalb derer sich die Menschen bewegen. So wird man erkennen, dass alles Leid nur aus der Bewertung der Menschen entsteht und aus ihrem Unvermögen, sich selbst und die anderen so zu nehmen, wie sie eben sind. Jene, die den Vorstellungen, den vorgefertigten Bildern der Allgemeinheit nicht entsprechen, verurteilen sich selbst dafür und verurteilen auch die anderen aus ebendiesem Grund. Wenn es den anderen besser geht, ärgern sie sich darüber oder beneiden sie darum, und wenn es ihnen schlechter geht, ergötzen sie sich daran, da sie so ihr eigenes Leid geschmälert sehen. 

Wie dem auch sei, die Aufmerksamkeit der Menschen scheint fast ausschließlich im Außen zu verweilen. Sich selbst schenken die meisten nur wenig Beachtung. Würden sie das tun, würden sie sich wirklich auf sich selbst ausrichten, gäbe es nichts mehr zu reden für sie, denn warum sollte man über sich selbst mit jedem anderen sprechen? Über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu sprechen ist ein Akt des Mutes, und dies trauen sich nur wenige. Dabei soll nicht gemeint sein, dass man jedem sein Herz ausschüttet, denn das wäre ein Akt der Leichtgläubigkeit. Es ist gemeint, dass man nur dann etwas mit anderen teilt, wenn es das aus einem tiefen inneren Bestreben heraus geschieht. In einem anderen Fall wäre es heilsamer, den Mund zu halten.

Doch den Zugang zu ihrem tiefen inneren Bestreben haben viele verloren, da sie sich nur im Außen befinden und ihr Innerstes gar nicht mehr wahrzunehmen vermögen. Das Reden über Belanglosigkeiten  ist es, dass den Fokus der Menschen im Außen verankert,  ebenso wie der ständige Vergleich. Die Menschen vergleichen alles und das ständig: sich selbst mit den anderen, die Gegenwart mit der Vergangenheit, das Jetzt mit dem Dann und das Hier mit dem Dort. Dieser Vergleich ist es, der die Menschen unglücklich macht und dieser Vergleich wird durch das ständige Reden, das kontinuierliche In-Kommunikation-mit-der-Außenwelt-Sein, gefördert, eben weil die Aufmerksamkeit dadurch ständig nur im Außen ist.

In einer solchen Situation ist es erforderlich, auf Distanz zu gehen und die Kommunikation mit dem Außen einzudämmen, um die innere Stimme wieder wahrzunehmen. Deshalb sind Phasen des Rückzugs, der Stille, der Abgeschiedenheit auch so wichtig. Denn nur im Entzug von den Anderen ist der Bezug zu sich selbst wiederherzustellen. Damit ist nicht gemeint, sich völlig abzukapseln und ein Einsiedlerdasein zu führen, sondern vielmehr, eine gewisse Distanz zu den anderen einzuhalten, sei sie auch nur temporär und mehr innerlich als äußerlich. Indem man die eigenen Grenzen steckt und wahrt, wahrt man auch die Grenzen der anderen. Denn innerhalb der eigenen Grenzen tritt man niemandem zu nahe und fühlt sich auch von niemandem bedrängt. Die Grenzen zu wahren und zu achten ist der Grundstein jeglicher harmonischer Beziehung.

Körper und Geist

Liebes ICH, wie verhält es sich mit Körper und Geist?

Der Körper, dem die Menschen ein so großes Maß an Beachtung schenken, ist in Wirklichkeit nichts mehr und nichts weniger als die Vergrobstofflichung des Geistes. Er ist eine prozessuale Anhäufung von Materie, die durch den Geist gelenkt ist. Das bedeutet, dass er einem ständigen Wandel unterlegen ist. Er verändert sich ständig, sowohl in seiner Form, als auch in seiner Zusammensetzung. Dieser kontinuierliche Prozess der Veränderung ist durch den Geist bedingt. Die Geisteshaltung bedingt die Körperhaltung. Wie ein Mensch ist, zeigt sich durch seinen Körper. Der Geist beseelt die Materie, er verdichtet sie, und verdünnt sie wieder. Der Geist ist die reine Energie, die den Körper bewegt. Alles ist Geist, der sich in verschiedenen Formen zeigt. Materie ist eine solche Form, die sich in ihrer Konzentration, ihrer Zusammensetzung verändert.

Die Materie sind Staubkörner, die durch den Wind angetrieben und zum Stillstand gebracht werden. Der Wind, das ist der Geist. In Wirklichkeit ist also Bewegung einzig und allein eine Umverteilung von Materie. Die Materie ist eine Wüste an Staubkörnern, deren Dünen ständig umherwandern, sich laufend verschieben. Es gibt keinen Tag, an dem sie gleich liegen wie am vorhergehenden, gleich geformt sind wie noch am Tag davor. Doch nicht die Menge ändert sich, lediglich die Zusammensetzung. Dein Körper ist eine Anhäufung von Sandkörnern, eine Düne, die vom Geist bewegt wird. Der Wind verbläst die Düne und trägt die Sandkörner an einen anderen Ort, an dem sie eine neue Düne bilden. 

Was hat es also für einen Sinn, Dünen abtragen oder anhäufen zu wollen, wo sie doch so unbeständig sind und nur ein Windstoß genügt, der alles davonzutragen vermag? Die Menschen in ihrem Schönheitswahn begreifen nicht, dass es nicht darum geht, den Körper zu verändern. Es gilt, den Geist zu verändern, sodass das Innen sich nach Außen kehren kann. Im Vergehen und Entstehen besteht das irdische Leben, nur die Seele ist beständig, und doch trägt sie jeden Tag ein neues Kleid. 

Die Kunst des Schweigens

Liebes ICHt, wie verhält es sich mit dem Schweigen?

Schweigen ist die ehrlichste Form der Kommunikation. Es lässt die wahre Natur des Menschen zu Tage treten. Wer schweigt, sagt alles. Sein Wesen drückt aus, was zu sagen ist. Wer schweigt, kann sich nicht verstellen, ist authentisch und vermag sich keiner falschen Worte zu bedienen. Das Schweigen ist die ehrlichste Form der Kommunikation unter den Menschen neben der Musik. Das Schweigen entkräftet die Verstellungen, die die Menschen im Umgang miteinander pflegen. Denn wer schweigt, kann nicht lügen. Die Lüge entsteht nur durch das falsch gesprochene Wort. Lügen bedeutet, das Innen verfälscht nach außen zu tragen, nicht das zu sagen, was man fühlt oder was man denkt. Mit der Mimik zu lügen fällt weit schwerer, als die falschen Worte zu wählen. Während falsche Mimik und Gestik ein hohes Maß an schauspielerischer Kunst erfordern, wird das falsche Wort den Menschen auf die Zunge gelegt. Es ist eine gesellschaftliche Konvention, zu lügen. Es wird ihnen von klein auf beigebracht, in bestimmten Situationen bestimmte Floskeln zu verwenden, um das Gegenüber zufriedenzustellen oder eine Reaktion bei ihm zu bewirken. Sie dienen somit der Manipulation der anderen oder der zwanghaften Kultivierung von Beziehungen oder Nicht-Beziehungen mit ihnen.

Wer sagt schon, was er wirklich denkt? Wer sagt schon, was er wirklich fühlt? Das viele dieser Floskeln nicht mehr sind als heiße Luft, sie sinn-los sind, das begreifen die wenigsten Menschen. Sie dienen lediglich einer unnötigen Ausschmückung und Verschönerung von sinnlehren Gesprächen. So plappern viele solche Floskeln vor sich in im Unbewusstsein darüber, dass sie im Grunde nichts damit sagen, den anderen in eine falsche Richtung lenken, oder schlicht und einfach unehrlich zu sich und den anderen sind. Es wäre besser, nichts zu sagen, als die falschen Worte zu wählen.

Die Wahrheit bedarf in Wirklichkeit weniger Worte. Die Wahrheit,  das ist die in jedem Menschen innewohnende Echtheit seiner Gefühle, seiner Gedanken und seines Seins. Die Wahrheit, das ist das, was ein Mensch wirklich fühlt, wirklich denkt, wirklich ist, ungeachtet dessen, ob die anderen dies als richtig erachten. Jede Wahrheit hat ihre Berechtigung. Und diese Wahrheit ist oft nicht in Worte zu kleiden. Tut man es doch, so ist jedes Wort mit Bedacht, Sorgfalt und im Hinblick auf die Wahrheit zu wählen. Das Reden sollte nur dazu dienen, um ein tiefes inneres Bestreben zum Ausdruck zu bringen oder um anderen eine Hilfestellung zu geben.

Wer schweigt, achtet sich und die anderen. Wer schweigt, schafft Raum für die Wahrheit. Wer schweigt, gibt sich selbst Raum, er oder sie selbst zu sein. Und wer im Sein ist, gibt auch den anderen Raum, sie selbst zu sein. Die verbale Kommunikation ist ein trügerisches Medium, das die Menschen oft vom Wesentlichen abhält. Durch das Schweigen vermögen sie sich den wirklich wichtigen Dingen des Lebens zuzuwenden. Wenn die Menschen zu schweigen beginnen, so werden sie sehen, dass ihr Umgang untereinander weitaus achtsamer und respektvoller wird. Denn wer schweigt, beginnt zu fühlen. Worte können leicht misszuverstehen werden, doch um Gefühle misszufühlen bedarf es einiger Anstrengung. Und selbst wenn man die Gefühle missversteht, so fällt es schwer, sie ohne Worte auf unehrliche Weise auszudrücken. Das Medium der Sprache, dessen sich die Menschen so gerne bedienen, stiftet im Grunde mehr Verwirrung als es Klarheit bringt. Denn die Sprache richtet den Fokus auf das Äußere. Wer spricht, richtet sich nach Außen aus und verliert die Verbindung zu sich, da er seine Gefühle weniger wahrzunehmen vermag. Die Gefühle sind die erste Verbindung zum Selbst. Nur wenn die Verbindung zu sich selbst gegeben ist, so kann auch die Verbindung zu den anderen bestehen. 

Spieglein, Spieglein an der Wand....

Liebes ICH, wie verhält es sich mit der Schönheit?

Das was ihr als Schönheit betrachtet, ist für uns eine Oberflächlichkeit. Ihr definiert selbst, was Schönheit ist und legt damit Maßstäbe zur Bewertung fest. Es gibt ganz spezielle Vorgaben, was als schön zu gelten hat und wenn ihr diesen scheinbar allgemein gültigen Vorgaben nicht entsprecht, seid ihr verzweifelt, kritisiert euch.  Ihr tut alles, um euch an diese Vorgaben zu halten. Die Schönheit ist eine Industrie, die sich selbst geschaffen hat und am Leben erhält und dennoch das wahre Leben verkennt. Es geht um die bedingungslose Annahme des Lebens. Wahre Schönheit ist das Leben selbst in all seinen Erscheinungsformen.

Der Körper, die äußere Form, ist nur eine Hülle, eine Verpackung, wenn man so will. Die meisten Menschen trachten danach, ihre Verpackung zu optimieren, orientieren sich ausschließlich an ihr und schenken ihrem Inhalt keine Beachtung. Sie putzen sich auf, und vergessen dabei, dass es nur die Hülle ist, auf die sie all ihr Augenmerk richten. Sie orientieren sich so sehr an ihr, dass sie meinen, die Hülle zu sein! Und entspricht die Verpackung nicht ihren Schönheitskriterien, so wollen sie das ganze Geschenk zurückschicken. Das verhält sich so mit der Partnersuche, mit der Auswahl von sogenannten Freunden und Arbeitskollegen, Mitarbeitern und allem, mit denen ihr euch umgebt. Auch die Tiere betrifft dies. Manche Tiere werden verachtet, weil sie nicht pelzig, lieb und zutraulich sind, wie die Menschen sich eben ein Tier vorstellen. Viele von euch würden sogar sich selbst zurückschicken, wenn sie nur könnten, ihre Körper austauschen, sodass sie den gängigen Schönheitsidealen entsprechen, die vollkommen willkürlich sind. Viele verunstalten sich, quälen sich durch scheinbar schönheitsfördernde Maßnahmen und fügen sich in ihrem Schönheitswahn sogar Schäden zu. Dieser Schönheitswahn ist ein Verunstaltungswahn, weil ihr euch von euch selbst entfernt! Das ist nicht der Sinn und Zweck eures Körpers!

Anstatt ihre Körper zu verunstalten, sie verändern zu wollen, sollten die Menschen lieber dem Beachtung schenken, was in ihnen steckt. Denn verstecken wollen sie, was darinnen ist, sodass euch niemand erkennt und auch nicht erkennen kann. Niemand will erkannt werden, denn dann sähen doch die anderen, dass die Verpackung trügerisch war, und das innere Bild nicht dem äußeren Kleid entspricht. Die Verpackung ent-hält nicht oft, was sie verspricht! Das bedeutet nicht, dass das, was in ihr ist, hässlich ist – nein, sie enthält nur nicht das, was draufsteht. Die Verpackung ist das Trugbild, das zu leben so viele mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten suchen.

Doch eure Verpackung, all diese Äußerlichkeiten, über die ihr glaubt, euch definieren zu müssen, sind bedeutungslos. Durchscheinend soll die Verpackung sein, sodass das, was darunter verborgen ist, zum Vorschein kommen kann. Es interessiert uns nicht, wie ihr ausseht, wie ihr euch der Öffentlichkeit präsentiert,  vor-gebt zu sein, denn dies ist nur das Bild, in das ihr euch zu malen trachtet. Es ist ein Wegwerfprodukt, denn dieses Bild, diese Verpackung ist austauschbar, und bei vielen nicht authentisch.

Was uns interessiert, ist, was sie beinhält, was darinnen ist, nur das ist, was zählt. Dem Geschenk selbst – das ist das, was ihr unter eurer Verpackung seid – ihm sollt ihr eure Aufmerksamkeit schenken. Wenn ihr das tut, so werdet ihr merken, dass eure Verpackung durchlässig zu werden beginnt, und mehr und mehr nach außen scheinen lässt, was sie verhüllt. Am Anfang mag es euch schwer fallen, euch mit diesem neuen Sein zu identifizieren, weil die Bewertungskriterien von Schönheit sich in eure Köpfe und Herzen gebrannt haben und euch gar als hässlich erscheinen mag, was nicht euren Vorstellungen, euren Erwartungen und euren eingeprägten Denkmustern entspricht. Doch mit der Zeit werdet ihr den Wert eurer Geschenke erkennen, derer jedes einzelne einzigartig ist. Dann wird es euch nicht länger als notwendig erscheinen, es in eine standardisierte, künstliche Verpackung zu sperren, wie es das Bestreben der Gesellschaft ist, in der ihr lebt.

Wenn ihr das erkannt habt, so werdet ihr auch sehen, dass wahre Schönheit keiner Verpackung bedarf, weil sie alles, in was sie sich kleidet, von innen her erhellt und somit die Verpackung im Glanze ihres Inhaltes erblasst. So verhält es sich mit der Schönheit. Und doch sollt ihr euren Körper achten, schützen, pflegen und ehren, denn er ist die Hülle eurer Seele in diesem Leben, eure irdische Verpackung, eine Vergänglichkeit, die der Unsterblichkeit dient.

Viele Wege, doch nur einer ist deiner

Erkennst du nicht, dass die Meisten den Weg gehen, den auch alle anderen gehen? Sie sehen es nicht, dass sie nicht sind, dass sie im trägen Trott hinteinanderherhatschen, einer den andern am Zipfel haltend, damit sie den Weg ja nicht verlieren. So trotten sie dahin, ja sie schleppen sich dahin, denn ein solches Leben ist ein beschwertes! Es ist ein beschwertes, denn so viele Leute schleppst du mit dir herum, so viele schiebst du an, so viele ziehst du hinterher. Eine solche Existenz fristen die meisten Menschen, weil sie es nicht wagen, auszubrechen, auszuscheren aus der sicheren Schlange, in der du den Weg niemals weißt und dich nur auf deine Vorgänger verlassen kannst. Siehst du denn nicht, wie sie sich behindern? Siehst du denn nicht, wie sie durch ihre Menschenkette selbst in Fesseln gelegt haben? Niemand wagt auszubrechen, denn was würden sie tun ohne die anderen?

Doch es gilt, es anders zu betrachten! Schert einer aus, so sind auch die anderen gefordert, sich neu zu orientieren. Viele versuchen es, doch sie sehen sich verloren im unbekannten Nichts, um unbekannten Neuen, das sie abseits des Weges erwartet, den alle gehen. Das Ich erwartete sie abseits dieses Weges, doch ihr Ich ist ihnen unbekannt geworden, da sie sich im Nachlaufen und Folgen der Anderen verloren haben. Mehr haben sie nicht gelernt, sie stapfen in die Fußstapfen ihrer Vorgänger, ihrer Ahnen, den Blick nach unten oder vielleicht sogar auf ihren Vorgänger gerichtet, und schleichen dahin. Willst du ein solches Dasein fristen? Dies ist kein Dasein, meine Liebe, das ist ein Da-Schein! Denn dein Weg und der Weg all derer, die sich zu erkennen, sich wiederzuerkennen trachten, läuft abseits dieser Straße, die mit Menschenketten überfüllt ist. Er verläuft abseits der Wege, führt dich durch Wälder, Felder, Täler und Schluchten, bringt dich zu den höchsten Gipfeln sodass du wieder ins Tal gleitest oder sogar hinunterschlitterst. Du magst dich verlaufen, du magst dich verletzen, doch du lebst! Du gehst aus eigener Kraft und hast diese Kraft für dich allein!

Denke immer daran: Dein Weg ist ein steiniger, und er ist nicht immer leicht zu beschreiten, doch du wirst dahintanzen und jede Wunde mit Tränen der Freude benetzen! Lasse dich nicht entmutigen von den Verwirrspielen deines Verstandes, der dir die scheinbare Sicherheit des breiten Weges vorzugaukeln versucht. Erkenne, wie verloren sie sind, die dort gehen auf diesem Weg, da sie abhängig sind von den anderen, sich abhängig machen von einer fremden Führung und ihre innere Führung aus der Hand gegeben haben. Sie haben sie so lange aus der Hand gegeben, dass sie das Vertrauen in sich verloren haben. Und wenn du dir nicht vertrauen kannst, bist du verloren! Willst du dies nicht, ist es nicht dein Begehr, so blicke nicht zurück!

Diejenigen, die des Trottes überdrüssig sind, können ihren Platz in der Kette verlassen um sich in die Wildnis zu begeben. Doch gründet keine neue Kette! Unterstützt euch, doch kettet euch nicht aneinander. Sitzt beisammen am Lagerfeuer und nährt euch an der Gemeinschaft, doch am Morgen steht auf und geht jeder seinen Weg! Deinen Weg wird keiner gehen, denn du gehst alleine! Segne deinen Weg, segne das Leben und segne die anderen, auf dass sie ihren Weg beschreiten und lass sie gehen, wohin sie wollen! 

Das Prinzip des Wollens

Liebes ICH, bitte erkläre mir das Prinzip des Wollens!

Das Prinzip des Wollens ist die Grundlage deines Seins. Durch das Wollen schreitest du voran, bist getragen vom steten Fluss des Lebens. Doch weder ein Gedanke ist es, noch an irgendeine Form oder ein Resultat gebunden. Es ist ein Impuls, der aus deinem Herzen kommt. Dein Herz, das danach strebt, dich zu erweitern bis hin zur Grenzenlosigkeit - um deiner Freiheit willen. Die Freiheit, dass ist das Entbehren jeglicher Form, jeglicher Begrenzung. Die Erwartung und der Zweifel sind solche begrenzenden Formen.

Missverstehe das Prinzip des Wollens nicht als das Erreichen-Wollen eines Ziels. Es gibt kein Ziel, da das Leben ein Fluss ist, der stets voranfließt und nie verebbt, auch wenn es im Angesicht des Menschseins so erscheinen mag. Das Ziel ist der nächste Schritt, nicht mehr und nicht weniger und ihm folgt ein weiterer Schritt. So geht es stetig voran. Die Stetigkeit, das ist das Leben und dein innerer Impuls ist es, der dich leiten soll, Schritt für Schritt voranzugehen. Wer stehenbleibt, der irrt, denn das Leben ist Bewegung. Bewegung, die aus der Stille im Innen entsteht.

Wut und Friede

Liebes ICH, wie verhält es sich mit der Wut?

Man ist voller Wut über das, was geschehen ist und befindet sich in der Opferrolle. Man glaubt, das Leben hat einen bestraft, das Leben will einen leiden lassen, doch man irrt. Das Leben beschenkt dich mit der Missachtung, sodass du dich befreit von ihrer Abhängigkeit von den anderen. Es soll dir gleichgültig sein, was die anderen getan haben, denn du kannst es nicht ändern, es ist so geschehen. Betrachte dich innerhalb dieses Gefüges, in dem du sich so zu erkennen beginnst. Hast du dich erkannt, sollst du den Segen sehen, den dir die Vergangenheit gebracht hat!

In allem zu sein, das ist das Sein. Du magst dir ein gemäßigtes, gleichförmiges Leben wünschen, doch siehst du dann nicht, dass dies nicht das Leben ist. Bist du wechselhaft, so sollst dich in Liebe als wechselhaft erkennen. Bist du wütend, so sollst du in Liebe wütend sein. Bist du traurig, so sollst du in Liebe trauern. Du sollst dich in Liebe des Lebens erfreuen! Indem du es liebst, wie du bist, ungeachtet dessen, was du sein willst, hast du dich angenommen. Indem du dich angenommen hast als Produkt deines Werdegangs wirst du den anderen vergeben, da es in Wahrheit nichts zu vergeben gibt. Es gibt keine Vergebung für sie, nur die Dankbarkeit! Denn alles, was war, ist nun Teil von dir. Und durch alles was war, bist du nun der oder die, die du bist! In der Selbstliebe löst sich alles und durch die Dankbarkeit wirst du zur Selbstliebe finden.

Den anderen zu zürnen bedeutet, sich selbst nicht als vollkommen zu sehen. Denn wie kann der Andere deinen Frieden stören, wenn du in Frieden mit dir bist? Es ist unmöglich, denn alles ist Resonanz. Die Wut ist die Hilflosigkeit, das den Anderen ausgeliefert sein, weil man sie als Eindringlinge betrachtet, die den eigenen Frieden stören. Doch wer hat die Tür geöffnet?

Wenn du erkannt hast, dass alles zu dir gehört, was du jetzt eben bist, wirst du nicht mehr wütend sein. Denn die Wut kennt keinen Frieden und der Friede kennt keine Wut. Sie sind zwei Seiten einer Medaille, begegnen sich nicht und gehen doch Hand in Hand. Die Wut ist das Ankämpfen gehen den Frieden, und der Friede liegt in der Annahme all dessen, was ist. Im Frieden, in der Annahme all dessen, was ist, wirst du dich als vollkommen erkennen und betrachten und auch alle anderen als vollkommen erkennen. Und somit löst sich die Wut und der Friede kann einkehren!